Am Ende spitzte sich alles auf eine einzige Entscheidung zu. Elfmeter oder kein Elfmeter? Das war die Frage, die Schiedsrichter Andreas Ekberg am späten Montagabend im Daugava-Stadion zu Riga beantworten musste. Der Unparteiische aus Schweden hatte von seinem Videoassistenten Daniel Siebert einen Hinweis erhalten und stand nun an dem kleinen Monitor am Spielfeldrand. Yilmaz, der Angreifer der Türkei, war nach einem Duell mit Dubra im Strafraum der Letten zu Boden gegangen.
Elfmeter oder kein Elfmeter?
Ekberg deutete schließlich auf den Punkt, Yilmaz trat an und traf in der neunten Minute der Nachspielzeit zum 2:1 für die Türkei. Es war der Schlusspunkt einer irrwitzigen Endphase, wenig später setzte Ekberg der Partie mit dem Abpfiff ein Ende - Stefan Kuntz hatte seinen ersten Sieg als türkischer Nationaltrainer eingefahren.
Lettland geht in Führung - Dursun antwortet
Mehr als 90 Minuten lang war seine Mannschaft dominant gewesen und hatte nichts unversucht gelassen, sich aber immer wieder in der kompakten Defensive der Letten verfangen. Und als der Außenseiter mit Anbruch der Schlussphase auch noch in Führung ging, weil Demiral eine scharfe Flanke unglücklich ins eigene Tor lenkte (70.), da war klar: Die Türkei braucht einen Kraftakt, um die Chancen auf die WM-Qualifikation aufrecht zu erhalten.
Die Kuntz-Elf rannte jetzt an - und antwortete schnell: Der eingewechselte Dursun traf nach einer Flanke von Cengiz Ünder per Kopf (75.), dann aber ließ die Türkei mehrere gute Torchancen aus. Erst Cengiz Ünder (86.), dann Yilmaz (90.+1) und schließlich Dursun (90.+3). So lief es am Ende auf eine einzige Frage hinaus - und die beantwortete der Schiedsrichter so, dass Kuntz doch noch jubeln durfte.
Sein Team bleibt den zweitplatzierten Norwegern damit auf den Fersen. Bei noch zwei ausstehenden Spielen beträgt der Rückstand nach wie vor zwei Punkte.