Blindflug: Voronin beim Kopfball gegen Hilton vom RC Lens. dpa
Lens spielte im Vergleich zum 0:0 bei Panathinaikos Athen im Zwischenrunden-Rückspiel mit Monterrubio und Dindane für Barul und Jemaa. Bei Leverkusen nahm Trainer Michael Skibbe eine Änderung nach dem 3:1-Sieg gegen Stuttgart vor: Torschütze Freier musste für Barbarez weichen.
Die Leverkusener begannen engagiert und druckvoll im Stadion Félix Bollaert. Besonders agil präsentierte sich Schneider, der die ersten Angriffsbemühungen der Bayer-Elf einleitete. Doch sowohl Hagguis Schussversuch (3.) als auch ein Kopfball von Rolfes (6.) waren nicht von Erfolg gekrönt, beide verfehlten das Ziel.
Lens brauchte eine Weile, um in die Partie hineinzufinden. Mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Franzosen aber den Druck. Die Führung für den Zweitplatzierten der Ligue 1 kam dennoch überraschend: In der 17. Minute bediente Hilton den gestarteten Monterrubio, der das Leder allein vor Adler über den herausstürmenden Keeper hinweghob. Haggui konnte dem Angreifer nicht folgen.
Die Achtelfinal-Hinspiele
Nach dem Rückstand war es mit dem Leverkusener Anfangs-Elan dahin. Lens spielte nun aggressiver, ohne jedoch zu Möglichkeiten zu kommen. So entwickelte sich eine etwas fade Partie ohne nennenswerte Höhepunkte. Erst in der 38. Minute tat sich wieder etwas auf dem Rasen - und zwar für die Gäste. Barnetta bediente Voronin, der den Ball im Strafraum mit rechts annahm und mit links abschloss. Der Ukrainer verfehlte das Tor jedoch denkbar knapp und vergab die beste Chance der ersten Hälfte für Bayer. Somit ging es mit der 1:0-Führung für die Franzosen in die Pause.
Wie schon zu Beginn der ersten Hälfte zeigte Leverkusen auch zu Anfang des zweiten Abschnitts mehr Engagement. Lens' Keeper Itandje rettete sein Team mit einer Glanzparade nach Kopfball von Rolfes vor dem Ausgleich (51.). Kurz darauf gleich die nächste Chance für die Werkself - und diesmal zappelte der Ball im Netz. Haggui köpfte nach einer Ecke von Castro zum 1:1 ein, diesmal war auch Itandje chancenlos.
Adler entscheidet sich beim Strafstoß für das falsche Eck. So hat Cousin leichtes Spiel. dpa
Der Heimmannschaft war die Verunsicherung in der Folgezeit anzumerken. Die Skibbe-Elf stand hinten sicher und lauerte auf Konterchancen. Doch diese Taktik war ab der 70. Minute mit einem Schlag dahin. Auf der linken Seite drang Monterrubio in den Strafraum ein. Haggui wusste sich nur mit einem Foul zu helfen. Die Folge: Gelb-Rot für den Torschützen und Strafstoß für den RC. Die Chance vom Punkt ließ sich Cousin nicht nehmen und traf zum 2:1.
Auch ohne die beiden Torschützen der Gastgeber (Monterrubio und Cousin wurden kurz danach ausgewechselt) hätten die Franzosen erhöhen können. Nach feinem Solo von Carriere musste Jemaa das Leder nur noch ins leere Tor befördern. Der Einwechselspieler schoss jedoch Dindane an, der das 3:1 "verhinderte" (72.). Auch Hilton konnte einen Fehler von Adler nicht nutzen und verfehlte das Tor um Zentimeter (89.). In der Nachspielzeit zeichnete sich der Bayer-Keeper bei einem Kopfball noch einmal aus und verhinderte gekonnt das 1:3.
Im Rückspiel am nächsten Mittwoch (18.15 Uhr) hat Leverkusen trotz der 1:2-Niederlage gute Chancen, in der BayArena in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Zuerst wartet jedoch am Sonntag der formstarke HSV auf die Rheinländer.