Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zum 3:3 im Spitzenspiel gegen die Bayern drei Änderungen an seiner ersten Elf vor: Upamecano (Gelb-Sperre), Adams und Kluivert (beide Bank) wurden von Orban, Kampl und Olmo vertreten.
Manchesters Teamchef Ole Gunnar Solskjaer rotierte nach dem 3:1 bei West Ham ordentlich: Statt Henderson, Pogba, van de Beek sowie den verletzten Martial und Cavani begannen de Gea, Shaw, Matic, Bruno Fernandes und Rashford.
Zielspieler Angelino
Furios startende Leipziger erkannten schnell, dass über Uniteds rechte Seite, wo Wan-Bissaka sich wiederholt zu zentral orientierte, einiges gehen würde. Dort suchte RB immer wieder Angelino, der eine feine Sabitzer-Flanke schon nach zwei Minuten zur Führung vollstreckte.
Die nächste Angelino-Chance ließ nicht lange auf sich warten (8.) - fünf Zeigerumdrehungen später verwertete Haidara eine Hereingabe des Spaniers satt zum bereits auch in der Höhe verdienten 2:0 (13.). Aus bester Position verpasste Forsberg für fulminante Leipziger das dritte Tor (17.), die in der Folge den Fuß vom Gas nahmen.
Orban stoppt Rashford
Das 3:0 fiel dann vermeintlich durch Orban, der beim Kopfball von Konaté an den Pfosten allerdings im Abseits gestanden hatte (29.). In der Folge fand United, das mal Luft zum Atmen bekam, besser ins Spiel - kam aber noch nicht zu nennenswerten Chancen. Rashford startete einen aussichtsreichen Konter, wurde von Orban aber fair vom Ball getrennt (39.).
Auch nach dem Seitenwechsel wartete RB eher ab, was ein besseres United allmählich zu bestrafen versuchte. Maguire verpasste nach einer Freistoßflanke knapp (55.), Leipzig verteidigte mit Mann und Maus. Rashford (64.) und Fernandes (66.) scheiterten aus der zweiten Reihe, der Portugiese zirkelte einen Freistoß sogar an den Querbalken (68.).
Kluivert macht doch nicht alles klar
Postwendend - mitten in Uniteds stärkster Phase - schlugen die Hausherren scheinbar entscheidend zu. Nkunku verlängerte eine Angelino-Flanke glücklich zum einlaufenden Kluivert, der de Gea aus fünf Metern überwand (69.). 3:0 für Leipzig - doch Manchester war noch nicht geschlagen. McTominay (70.), Greenwood (72.) und Rashford (76.) scheiterten allesamt an Gulacsi.
Nach einem leichten Kontakt von Konaté gegen Greenwood zeigte Schiedsrichter Lahoz auf den Punkt - Fernandes verlud Gulacsi und gab den Gästen noch eine Chance (80.). Zwei Minuten später wurde es richtig brenzlig, als Pogba Maguire anköpfte und weder Konaté noch Gulacsi den Einschlag verhindern konnten - nur noch 3:2 (82.)! In den Schlussminuten ging die Nagelsmann-Elf auf dem Zahnfleisch, sie überstanden aber auch Mukieles Querschläger - Gulacsi verhinderte das Beinahe-Eigentor und hielt den Sieg fest (90.+4).
Gruppensieger? Leipzig muss warten
Wegen des eigenen Sieges steht RB Leipzig sicher im Achtelfinale der Champions League. Weil das Spiel von Paris Saint-Germain gegen Basaksehir aber wegen rassistisch gedeuteter Äußerungen abgebrochen und auf Mittwochabend verlegt wurde, steht noch nicht fest, ob die Sachsen, die gegen die Franzosen den direkten Vergleich verloren haben, auch Gruppensieger sind.