Fußball-Vereine Freundschaftsspiele

Mit Joker Durm: Huddersfield schlägt RB Leipzig mit 3:0

Rangnick: "Spiel hat gar keinen Sinn gehabt"

Mit Joker Durm: Huddersfield schlägt RB Leipzig mit 3:0

Kein Durchkommen: Auch Timo Werner strahlte bei RB kaum Torgefahr aus.

Kein Durchkommen: Auch Timo Werner strahlte bei RB kaum Torgefahr aus. imago

Aus Schwaz berichtet Andreas Hunzinger

Die Niederlage an sich ärgerte Rangnick direkt nach dem Schlusspfiff nicht. "Die Sache ist die, dass wir das Spiel mal unter ganz anderen Voraussetzungen vereinbart haben", sagte der RB-Coach direkt nach dem Schlusspfiff, "und zwar unter der Voraussetzung, dass wir das Trainingslager mit zwei kompletten Profikadern bestreiten können." Angesichts der Verletzungen von Konrad Laimer (kleiner Muskelfaserriss an den linken Addukoren), Dayot Upamecano (schwere Prellung des rechten Unterschenkels) und seit Freitag auch von Neuzugang Nordi Mukiele (Adduktorenzerrung, Pause möglicherweise zehn Tage) sowie des Fehlens von Rekonvaleszent Marcel Halstenberg (im Aufbautraining nach einem Kreuzbandriss) "haben wir momentan nicht mal eineinhalb Profikader", so Rangnick, "deswegen hat das Spiel heute gar keinen Sinn gehabt. Es wäre besser gewesen für alle Beteiligten, wir hätten trainiert." Laut Rangnick habe RB noch am Mittag versucht, die Partie abzusagen. "Das ging aber nicht, weil irgendwelche Vermarktungsrechte damit verbunden waren", so der 60-Jährige. So habe man "notgedrungen" die Begegnung absolviert. "Das Wichtigste war, dass sich kein weiterer Spieler verletzt hat", fügte Rangnick hinzu.

Huddersfields deutscher Coach David Wagner hatte derweil "überhaupt keine Informationen dazu", dass RB die Partie hatte absagen wollen, "ganz im Gegenteil. Meine letzte Information war, dass sie das Spiel unbedingt spielen wollten, weil wir hatten im Vorfeld schon gesagt: Macht das denn Sinn, wenn ihr vorher abends spielt? Sie wollten unbedingt dieses Spiel haben. Wir hatten andere adäquate Gegner, aber hatten die Zusage schon gegeben. Dementsprechend ist mir das total neu." Huddersfield habe schon "relativ zeitnah nach dem Pokalsieg von Eintracht Frankfurt", als klar war, dass RB in die Qualifikation zur Europa League müsse, und auch nochmal "vor drei, vier Wochen" (Wagner) bei der Agentur, die das Spiel organisierte, nachgefragt, ob man es nicht lieber absagen solle, so der Coach der Huddersfielder, "und es hieß: Nein, unbedingt spielen. Das ist mein letzter Stand."

Huddersfield deutlich überlegen

RB bot derweil in der ersten Halbzeit neben den vier Nachwuchsakteuren Erik Majetschak (18), Naod Mekonnen (18), Oliver Bias (17) und Max Winter (17) noch sieben Profis auf. Bis auf Yussuf Poulsen sowie Bias, Majetschak und Winter fehlten zudem die Spieler, die tags zuvor beim Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde bei BK Häcken (1:1) im Kader gestanden hatten. Beide Leipziger Formationen hatten derweil große Probleme mit den robusten und geradlinig agierenden Engländern. Logische Folge der Überlegenheit Huddersfields war das 1:0 nach zehn Minuten, das Mittelstürmer Steve Mounié mit einem wuchtigen Kopfball nach Flanke des ehemaligen Dortmunder und Kaiserslauterer Profis Chris Löwe erzielte. Anschließend blieb Wagners Team deutlich tonangebend, und nach der sorgten der eingewechselte Angreifer Adama Diakhaby mit dem 2:0 (60.) sowie Mittelfeldakteur Philip Billing mit dem 3:0 (66.) für den deutlichen Erfolg des Tabellen-16. der vergangenen Saison in der Premier League. Die größte Leipziger Möglichkeit vergab Youngster Fabrice Hartmann (18) frei vor dem ehemaligen Mainzer Torwart Jonas Lössl (72.).