Alexander Zorniger stellte im Vergleich zum 2:1 gegen Halle vor der Winterpause gehörig um: Teigl (Neuzugang aus Salzburg), Franke, Demme (aus Paderborn gekommen) und Morys kamen für Müller (Kreuzbandriss), Willers, Kimmich (Knieprobleme) und Kapitän Frahn (Gelbsperre) in die Startelf. Der RB-Trainer begründete seine Entscheidungen wie folgt: "Einige waren sich zu sicher, dass sie gesetzt sind." Wacker-Coach Uwe Wolf rotierte nach der 2:4-Niederlage gegen Münster ebenfalls - und zwar dreifach: Hefele, Thee und Kulabas bekamen vor Taffertshofer, Müller und Bencik Bewährungschancen. Torwart und SVW-Kapitän Loboué formulierte im Vorfeld die Zielvorgaben für sich und seine Vorderleute: "Gut und hart arbeiten - und das Allerwichtigste: Punkte, Punkte, Punkte."
Ein Zähler in der Red-Bull-Arena zu Leipzig wäre natürlich ein Überraschungserfolg - demnach gingen die Gäste das Spiel auch an. Wacker stand natürlich tief und lauerte auf wenige Konter. Zudem war das Spiel anfangs durch einige Unterbrechungen gekennzeichnet: Ernst und Morys sahen die Gelbe Karte (1. und 9.), zudem musste Kulabas früh für Müller ausgetauscht werden (2.). Großchancen? Absolute Fehlanzeige! Die Begegnung schloss sich nahtlos dem Wetter an: frostig. Für die erste Hitzewelle sorgte dann der Gastgeber: Morys legte ab für Thomalla ab, der bei seinem guten Abschluss von einer guten Parade von Loboué geschlagen wurde (20.). Ansonsten ließen die Oberbayern allerdings nichts anbrennen, brachten die Leipziger zudem mit einigen langen Bällen teilweise in kleinere brenzlige Situationen.
Hauks Fernzauber
Die Roten Bullen bewiesen zwar mehr Ballsicherheit, konnten dies jedoch nicht in gute Gelegenheiten ummünzen. Thomalla verzeichnete immerhin noch einen Abschluss und setzte einen weiteren gar an die Latte (34. und 39.). Kurz vor dem Pfiff verzeichnete dagegen noch einmal Burghausens Hauk zwei starke Gelegenheiten: Erst scheiterte der Offensivmann an der Latte (44.), dann ließ er RB-Schlussmann Domaschke aus weiter Ferne keine Chance mehr und brachte den Tabellenletzten durchaus verdient in Front (45.). Gerade die unsichere Hintermannschaft von RasenBallsport dürfte Hauptthema der Halbzeitansprache gewesen sein.
Kurs aufs Burghauser Tor
Der 22. Spieltag
Diese zeigte direkt Wirkung: Die Sachsen trieben den Ball mit Wut voran, drängten die Gäste tief hinten rein und fuhren bei etwaigen Konteransätzen direkt wieder dazwischen. Was dabei fehlte? Natürlich die Großchance zum Ausgleich. Die Oberbayern konterten nun mehr mit Härte. Moser, Hauk, Holz und Burkhardt unterstrichen dies mit ihren Gelben Karten (69., 72., 75. und 77.).
Eine Minute, drei Chancen
Die Roten Bullen rannten immer wieder an, doch der Weg zu Loboué schien gänzlich versperrt. Poulson, Hoheneder und Palacios scheiterten zum Beispiel mit drei Abschlüssen in einer Minute (73.). Die Zeit wurde knapp, die Überraschung rückte näher und näher. Wacker hielt stets wacker dagegen und trieb die Sachsen in die Verzweiflung. Der Ballbesitz gefühlt bei 90 Prozent bei RB, doch das Spielgerät wurde nur hin und her geschoben. Wege in die Tiefe? Nicht vorhanden! Einmal jedoch sollte es noch spannend werden: Morys stand plötzlich blank vor Torhüter Loboué, vergab allerdings kläglich (90.). Wacker sicherte sich nach der Rückrunde somit direkt den ersten Dreier, schob sich zudem an Saarbrücken (1:3 in Elversberg) vorbei. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt, sie lebt. Leipzig hingegen kann die Niederlage insgesamt verkraften - Platz zwei bleibt bestehen.
Am kommenden Samstag (14 Uhr) reist Leipzig nach Duisburg, Burghausen empfängt zeitgleich Rot-Weiß Erfurt.