Einen Punkt hatte Manchester United am finalen Spieltag noch für die Champions League gebraucht, drei, um nicht die schlechteste Punkteausbeute der eigenen Premier-League-Geschichte einzustellen. Mit dem 2:0-Sieg in Leicester gelang beides - und damit die Krönung einer bemerkenswerten Aufholjagd. Zwischenzeitlich hatte die Elf von Ole Gunnar Solskjaer schon 14 Punkte Rückstand auf Platz vier angehäuft.
Vardy scheitert am Lattenkreuz - dann kommt Bruno Fernandes
Auch wegen vieler Verletzungen hatte dagegen Leicester seit dem Re-Start den Faden verloren. Am Sonntag machte die Not-Fünferkette ManUnited zunächst aber das Leben schwer. Hätte Iheanacho bei zwei guten Kontergelegenheiten bessere Entscheidungen getroffen (25./34.), wäre Brendan Rodgers' Plan sogar noch besser aufgegangen. United hatte lange keinen Schuss aufs Tor, erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte musste Schmeichel nach einer Ecke einen Rashford-Kracher parieren (45.+2).
Obwohl Chelsea im Parallelspiel inzwischen führte und Leicester demnach einen Sieg brauchte, blieben die Füchse ihrer Kontertaktik treu - um ein Haar mit Erfolg. Vardy lenkte eine Freistoßflanke per Kopfball-Bogenlampe ans Lattenkreuz (60.). Doch statt Leicester führte wenig später United: Greenwood eroberte weit in der gegnerischen Hälfte den Ball, Bruno Fernandes schickte sofort Martial, und der wurde von Evans und Morgan in die regelwidrige Zange genommen. Bruno Fernandes verwandelte den fälligen Strafstoß abgeklärt (71.).
Leicester verabschiedet sich mit Rot und Torwartpatzer
Rodgers wechselte dreimal offensiv, und in Barnes vergab einer der Joker sogar gleich eine gute Gelegenheit per Drehschuss (75.). Mehr ließ United jedoch nicht zu, obwohl Leicester nach der jüngsten Misere noch einmal alles versuchte. Stattdessen flog Evans nach einem Tritt gegen McTominays Schienbein mit glatt Rot vom Feld (90.+5), und der eingewechselte Lingard (90.+8) nahm Schmeichel den Ball ab und schob zum 2:0-Endstand ein.
Nach diesem doppelt bitteren Abschluss beenden die Füchse die Saison als Tabellenfünfter in der Europa League; vier Plätze besser als im Vorjahr zwar, aber eben auch drei schlechter als bis zum 21. Spieltag. Im Februar hatten sie noch zwölf Zähler Vorsprung auf den fünften Platz. Vardy ist immerhin mit 23 Toren und 33 Jahren erstmals Torschützenkönig.
Kommt jetzt neue Bewegung in die Personalie Sancho?
United, das in der Liga letztmals im Januar verloren hat, hat sich dagegen rechtzeitig gefangen und kehrt nach einem Jahr Pause in die Königsklasse zurück. Kommt jetzt auch neue Bewegung in die Personalie Jadon Sancho? Ohne die Champions-League-Qualifikation jedenfalls wäre der Dortmunder kaum eine realistische Verpflichtung in diesem Sommer gewesen. Erst einmal geht es für den Rekordmeister aber im Europa-League-Wettbewerb der laufenden Spielzeit weiter.