Im Viertelfinale des League Cup tauschten beide Mannschaften ordentlich durch: Bei Leicester standen unter anderem die drei ehemaligen Bundesliga-Profis Fuchs (Schalke 04), Dragovic (Bayer 04 Leverkusen) und Okazaki (1. FSV Mainz 05) in der Startelf. Neben dem Japaner stürmte der Nigerianer Iheanacho, der damit auf seinen ehemaligen Arbeitgeber traf. Bei den Gästen stand Bravo zwischen den Pfosten, das zentrale Mittelfeld organisierten Aushilfs-Kapitän Yaya Touré und Gündogan. Vorne durfte Sommer-Neuzugang Bernardo Silva neben Gabriel Jesus mal von Beginn an ran. Sané saß nur auf der Ersatzbank.
Bernardo Silva im Blickpunkt
Zu Beginn brauchten die beiden neu zusammengestellten Anfangsformationen ihre Zeit, um ins Spiel zu finden. Über längere Ballbesitzphasen bekamen zuerst die Gäste Struktur rein. Für den ersten Abschluss brauchte es allerdings einen Fehler von Fuchs, der Bernardo Silva ins Spiel brachte - der Portugiese scheiterte mit seinem zu zentralen Versuch an Hamer (14.). Nur 60 Sekunden später wurde es wild: Hamer sprang das Leder an der Strafraumkante aus den Händen, Gündogan zielte aufs verwaiste Tor, traf aber nur Maguire. Im Nachschuss verfehlte auch Bernardo Silva sein Ziel (15.).
Iheanacho vergibt Leicesters beste Chance
Dass Gündogan aber so langsam wieder richtig Spaß am Fußball hatte, zeigte sich in der Folge: Erst landete ein frecher Heber von ihm an der Latte (20.), dann leitete er unnachahmlich das 1:0 ein. Gündogan luchste Iheanacho das Leder ab, drang bis zum Strafraum vor und setzte mit einem perfekt getimten Tunnel gegen Maguire den zuvor glücklosen Bernardo Silva in Szene - dieser tunnelte Hamer (26.). Leicester gehörte zumindest der letzte Aufreger vor der Pause: Okazaki legte für Iheanacho quer, der am überragend reagierenden Bravo scheiterte (34.).
Madley hat noch nicht genug
In der 97. Minute zeigte er noch keine Nerven: Jamie Vardy lässt sich von Leicesters Fans nach seinem späten 1:1 feiern. imago
Nach dem Wechsel gingen es die Skyblues deutlich gemütlicher an, überließen Leicester den Ball. Die Foxes allerdings wussten damit nicht sehr viel anzufangen. In der 57. Minute gab es dann aber eine klare Ansage der Hausherren: Vardy und Mahrez kamen von der Bank. Sie warteten aber bis kurz vor Schluss, um sich in Szene zu setzen. Mahrez tanzte seinen Gegenspieler aus, in der Mitte war Bravo im Nachfassen gegen Vardy zur Stelle (82.). Die Gäste wollten sich schon zum Halbfinal-Einzug beglückwünschen, als Referee Bobby Madley in der achtminütigen (!) Nachspielzeit plötzlich mehr wollte: Joker Gray ging gegen den ebenfalls eingewechselten Walker viel zu leicht zu Boden - und bekam den Strafstoß. Vardy trat an und glich humorlos vom Punkt aus (90.+7).
Bravo viel zu riskant
In der zusätzlichen halben Stunde wollten die Skyblues direkt Druck entfachen, doch der Kopfball von Gabriel Jesus geriet zu harmlos (91.). Bravo riskierte gar das 1:2, weil er Vardy bei einer Rückgabe überlupfen wollte (103.). Nach dem Wechsel probierte es Zinchenko nochmal, sein Schuss strich aber Zentimeter über den Querbalken (110.). So musste doch das Elfmeterschießen her.
In diesem zeigte weder Fuchs noch Gündogan Nerven, als Gabriel Jesus zum 4:3 verwandelte, wurde es spannend. Vardy und Mahrez standen bereit - und ausgerechnet den Stars der Foxes versagten plötzlich die Nerven. Vardys Elfmeter klatschte an den Außenpfosten, gegen Mahrez war Bravo zur Stelle. Guardiola sprang freudetrunken durch die Luft. Im Parallelspiel schaffte auch Arsenal zu Hause gegen West Ham den Sprung unter die letzten Vier .