Leeds Trainer Javi Gracia brachte nach dem 1:2 in Fulham, der dritten Niederlage in Serie, vier Neue: Ayling und Firpo besetzen die Außenpositionen in der Viererkette und verdrängten Kristensen sowie Wöber. Vorne kehrte Sinisterra ebenso in die Startelf zurück wie der genesene Stürmer Bamford. Aaronson und Summerville mussten dafür weichen.
Leicester wiederum hatte zuletzt beim 2:1 gegen Wolverhampton die eigene Negativserie von zuvor neun sieglosen Ligaspielen nacheinander beendet. Trainer Dean Smith musste dennoch zweimal wechseln: Vardy und Daka fanden sich auf der Bank wieder, während Maddison und Barnes von Anfang an ran durften.
Premier League, 33. Spieltag
Traumtor ohne Wert
Sportlich entwickelte sich der Kellerkracher so, wie man es sich von einem Abstiegsduell erwarten kann. Viele Zweikämpfe und hohe Intensität waren geboten, Strafraumszenen eher weniger.
Leicester erwischte den besseren Start, war in der Anfangsviertelstunde dominant, wirkte strukturierter und war insgesamt besser - und wäre beinahe in Führung gegangen. Tielemans' vermeintliches Traumtor aus 18 Metern wurde jedoch vom VAR wegen einer Abseitsstellung von Soumaré in der Torentstehung wieder einkassiert (8.).
Sinisterra zwischen Freud und Leid
Nach 20 Minuten folgte der Schock für die Foxes, denn aus dem Nichts schlug Leeds zu: Harrison flankte stark vom rechten Strafraumeck und fand am zweiten Pfosten Sinisterra, der sich hochschraubte und wuchtig ins kurze Eck zum 1:0 einnickte.
Der Kolumbianer feierte sein Tor ausgiebig, verletzte sich aber etwas später und musste nach einer knappen halben Stunde für Summerville ausgewechselt werden (32.).
Sportlich passierte bis zur Halbzeit nicht mehr viel, erst nach dem Seitenwechsel wurde es wieder lebhafter, auch weil sich beide Teams zunehmend kleinere Fehler erlaubten - und die Foxes wieder mehr Druck entfalteten. Barnes (57.), Maddison per direktem Freistoß (61.) und Iheanacho (73.) war der Ausgleich jedoch nicht vergönnt.
Bamford vergibt Mega-Chance
Besser machte es dann der eingewechselte Vardy, der einen feinen Angriff über Iheanacho und Maddison im Stile eines Torjägers mit einem satten Schuss ins lange Eck zum verdienten 1:1 vollendete (80.). Pech hatte in dieser Szene Iheanacho, der sich in der Leistengegend verletzte und umgehend ausgewechselt werden musste (82., Praet).
Vardy hätte das Blatt beinahe komplett gewendet, sein Treffer zum vermeintlichen 2:1 wurde aber zu Recht wegen einer knappen Abseitsstellung nicht gegeben (84.). Auf der Gegenseite scheiterte Marc Roca per Kopf an Iversen, ehe Kristiansen vor der Linie klärte (89.), während Bamford im Fünf-Meter-Raum sträflich freistehend über das Tor schoss und bei seinem Trainer nur noch für Kopfschütteln sorgte (90.).
So blieb es beim leistungsgerechten Remis, das mit Blick auf die Tabelle weder Leeds noch Leicester großartig weiterhilft. Leeds spielt am Sonntag in Bournemouth, Leicester empfängt am Montagabend mit Everton den nächsten direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.