Es war kein übereilter Spontanentschluss, gefällt in der Glückseligkeit des WM-Triumphs. Philipp Lahm hat vielmehr wohlüberlegt gehandelt, wie es dieser rationale Charakter immer tut. Schon im Herbst 2013 hatte er für sich entschieden, dass nach der WM in Brasilien für ihn Schluss sein würde in der Nationalmannschaft - ob mit dem WM-Titel oder ohne.
Der Kapitän des Weltmeisters 2014 hört mit 30 Jahren und nach 113 Länderspielen auf in der DFB-Auswahl. Er empfindet es als richtig, auf dem absoluten Höhepunkt seiner Karriere und seines Leistungsvermögens beim DFB auszusteigen.
Dieser ausschließlich persönliche Schritt ist zu respektieren und zu akzeptieren, auch wenn dieser Spieler mit diesen Qualitäten dem Weltmeister Deutschland noch länger und vor allem auch bei der EM 2016 in Frankreich sehr gut hätte helfen können. In die DFB-Elf reißt dieser Abschied eine gewaltige Lücke, Lahm wurde und würde auch weiterhin gerade als rechter Außenverteidiger dringend gebraucht, weil er der einzige deutsche Fußballspieler ist, der auf dieser Position Weltklasse darstellt.
Bundestrainer Joachim Löw muss nun in seinem so verheißungsvollen Kader gerade für eine ohnehin schon vorhandene Problemzone einen oder mehrere geeignete Nachfolger heranführen. Es wird dauern, bis ihm die Klasse und Persönlichkeit eines Philipp Lahm wieder zur Verfügung stehen wird.
Philipp Lahm ist ein großer Verlust für die Nationalmannschaft.