Die SSC Neapel macht weiterhin große Schritte in Richtung Scudetto. Am Sonntagmittag setzte sich der unangefochtene Tabellenführer bei Abstiegskandidat La Spezia nach zäher erster Hälfte noch mit 3:0 durch und baute seinen Vorsprung an der Spitze vorübergehend auf satte 16 Punkte aus.
Obwohl den Gastgebern gleich neun Akteure (u.a. der Ex-Hamburger Ekdal) verletzt oder gesperrt fehlten - sogar Trainer Luca Gotti war nach einer Operation angeschlagen -, machten sie Napoli zunächst das Leben mit einer konzentrierten Defensivleistung schwer; Osimhen & Co. kamen trotz großer Vorteile beim Ballbesitz zu keinen glasklaren Chancen. Doch eine Szene kurz nach dem Wiederanpfiff änderte alles.
Handelfmeter zehn Sekunden nach Wiederanpfiff
Zehn Sekunden nach dem Anstoß der Gäste landete ein hoher Ball im Spezia-Strafraum genau auf der Hand von Reca, der den soeben eingewechselten Politano im Rücken hatte, aber nicht wirklich eng bedrängt wurde. Eine ebenso merkwürdige wie bittere Szene, die Kvaratskhelia zur Führung nutzte: Der Dribbelkünstler setzte den fälligen Handelfmeter perfekt zur Führung ins Eck (47.).
La Spezia setzte dieser Rückschlag sichtlich zu, eine echte Gelegenheit zum Ausgleich blieb aus. Und so machten die Neapolitaner eiskalt alles klar. Osimhen (1,85 Meter), dem zuvor ein Treffer noch wegen eines Fouls genommen worden war, demonstrierte seine unglaubliche Sprungkraft und köpfte nach einem Querschläger im Strafraum den Ball im Luftdreikampf mit Verteidiger Nikolaou und Keeper Dragowski (beide 1,88 Meter) aus wenigen Metern ins Netz (68.). Die Teamkollegen ließen einen bezeichnenden Jubel folgen, indem sie demonstrativ in den Himmel blickten.
Kvaratskhelia verzichtet für Osimhen auf eigenen Doppelpack
Nur fünf Minuten später ließ der Ex-Wolfsburger gleich noch sein 16. Saisontor folgen. Caldara spielte im Aufbau einen hanebüchenen Pass in den Lauf von Kvaratskhelia, der allein vor Dragowski uneigennützig Osimhen den Doppelpack auflegte, anstatt ihn selbst zu erzielen.
Nach dem 15. Sieg aus den letzten 16 Ligaspielen ist schwer vorstellbar, dass Napoli den dritten Meistertitel nach 1987 und 1990 noch verspielt. Am kommenden Sonntag kann sich Eintracht Frankfurts Gegner im Champions-League-Achtelfinale gegen Schlusslicht Cremonese für das Achtelfinalaus im Pokal revanchieren.