Wegen Achillessehnenproblemen hatte Ibrahimovic bisher nur am 1. Spieltag auf dem Rasen gestanden (und beim 2:1-Sieg gegen Schweinsteigers Chicago auch getroffen), seine Rückkehr in die Startformation selbst am Freitag Reportern, die er offensichtlich als Fans vom Stadtrivalen LAFC abstempelte, angekündigt: "Ich war anderthalb Jahre raus und habe eurem Lieblingsteam in 20 Minuten gezeigt, was sie noch nie in ihrem Leben gesehen haben." Wie lange er also brauche, um wieder voll da zu sein? "20 Minuten, nicht mehr."
Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem unnachahmlichen Einstand als Galaxy-Superstar hätte "Ibra" gegen die Portland Timbers beinahe schon nach zehn Minuten wieder ein Traumtor in Zlatan-Manier fabriziert, doch sein Hackenvolley aus dem Stand traf nur den Pfosten. "Wie?", fragte ein entgeisterter ESPN-Kommentator, "Wie kreiert er aus so etwas eine Chance?"
In der Hinsicht hatte Ibrahimovic also am Freitag die Wahrheit gesagt und sein Versprechen nach rund einer halben Stunde auch veredelt. Einen selbst herausgeholten Elfmeter verwandelte der Schwede locker zum 1:0 (33.).
Die nächste Ibrahimovic-Show bekam kurz vor der Pause einen kleinen Kratzer, weil Jeremy Ebobisse eine sehenswerte Kombination für die Timbers, letztjähriger MLS-Cup-Finalist, mit dem Ausgleich belohnte (44.).
"Ibra" hadert im Scherz: "Ich habe meinem Sohn drei Treffer versprochen"
Der Schlusspunkt gehörte jedoch erneut dem 37-Jährigen, der nach starkem Solo den nächsten Elfmeter provozierte und diesen per Panenka zum 2:1-Endstand frech verwertete (65.) - zwei Vorlagen und zwei Tore. "Ich hätte drei machen müssen", kritisierte Ibrahimovic sich anschließend ungewohnt selbst, nur um dann doch - im Scherz - auf Mitspieler Jörgen Skjelvik zu schießen: "Ich habe meinem Sohn drei Treffer versprochen", erzählte "Ibra" und fing langsam an zu lachen, "wegen des schlechten Passes muss Jörgen ihm jetzt einen ausgeben."
Durch den dritten Saisonsieg im vierten Spiel rangieren die Galaxy in der oberen Tabellenhälfte der Western Conference.