Europameisterschaft

Möstl erhält Österreichs Traum von der Hauptrunde aufrecht

Kroatiens Ivan Martinovic verletzt sich

Möstl erhält Österreichs Traum von der Hauptrunde aufrecht

Constantin Möstl parierte den letzten Wurf

Constantin Möstl parierte den letzten Wurf IMAGO/Beautiful Sports

Aus Mannheim berichtet Felix Buß

Die Kroaten genossen im zweiten EM-Spiel in Mannheim wieder eine emotionale Heimspiel-Atmosphäre - und sie begannen stark, wie gegen Spanien. Die Österreicher erhielten zwar ebenfalls gute und teils freie Wurfchancen, sie scheiterten aber zunächst dreimal am kroatischen Torhüter Matej Mantic. Team Austria konnte die kroatische Tormaschine erst nach dem 5:1 erstmals stoppen.

Die Österreicher kamen in der ersten Überzahl ins Spiel und gewannen Sicherheit, so dass der kroatische Trainer Goran Perkovac das Spiel nach Wagners 8:9-Anschlusstreffer (17.) unterbrach. Constantin Möstl war derweil, wie gegen Rumänien, zu einem Faktor geworden. Die Kroaten trafen acht Minuten lang nicht. Im dritten Anlauf glich Österreichs Bilyk schließlich zum 9:9 (20.) aus.

Team Austria wirkte hochgradig fokussiert, doch dann ereilte die Pajovic-Sieben das Spielpech: Wagner wurde das 12:12 abgepfiffen und im direkten Gegenzug erhielt Zivkovic eine unstrittige Zeitstrafe. Die Kroaten stellten auf 5:1-Abwehr um. Jelinic vergab zunächst das 14:11, aber Österreich blieb vorne glücklos und musste eine Minute vor der Pause den Drei-Tore-Rückstand hinnehmen.

Auch die letzte Spielsituation der ersten Halbzeit lief nicht im Sinne der Österreicher: Hutecek hielt kurz vor der Sirene drauf, doch der Ball ging vom Pfosten an den Rücken von Mandic, der 37% Fangquote hatte - und ins Aus. Beim Stand von 14:12 wurden die Seiten gewechselt. Österreich schien ein Sieg gegen Kroatien, 31 Jahre nach dem letzten Erfolg, auch diesmal zu misslingen.

Möstl hat das letzte Wort

Es blieb spannend. Bilyk glich beim 15:15 wieder aus. Kroatien erhielt die Führung aufrecht, bis der eingewechselte Ralf Patrick Häusle nach 38 Minuten gegen Srna parierte. Dann besorgte Frimmel in seinem 100. Länderspiel den 18:17-Führungswechsel. Goran Perkovic buzzerte abermals zur Auszeit und richtete klare Worte an seine Spieler. Kroatien zeigte im zweiten EM-Spiel keine Glanzleistung.

Filip Ivic rückte bei Kroatien zwischen die Pfosten. Der Schlussmann von Chambery HB parierte nach 45 Minuten sehenswert gegen Bilyk, vorne erkämpfte Cindric einen Siebenmeter und Sostaric sorgte mit seinem sechsten Treffer für die kroatische 20:19-Führung. Österreichs Bundestrainer Ales Pajovic ließ nach einer Auszeit Sieben gegen Sechs spielen, doch Janko Bozovic vermasselte den Angriff.

Im Kampf um die Hauptrunde wurde das Spiel ruppiger. Bei einem Stoß von Österreichs Miskovez in der Luft verletzte sich Kroatiens Mittelmann Ivan Martinovic schmerzhaft an der Wurfarm-Schulter. Der Melsunger Angreifer wurde sofort in die Kabine gebracht. Luka Klarica kam zurück aufs Feld. Neun Minuten vor Schluss lag Kroatien mit 24:23 weiterhin knapp vorne.

In einer wahnsinnigen Schlussphase schienen Österreich nach Wagners Fehlwurf gegen Mandic die Felle davonzuschwimmen, da Glavas zum 28:25 (57.) netzte, doch der zuvor gescholtene Bozovic und Weber öffneten die Tür beim 28:28 wieder. Cindric zog dann 30 Sekunden vor Schluss eine Zeitstrafe gegen Bozovic, doch er scheiterte mit dem letzten Wurf an Möstl, der erneut zum Helden avancierte.

Kroatien - Österreich 28:28 (14:12)

Kroatien: Filip Ivic (2 Paraden), M. Mandic (10 Paraden) - Sostaric 6/4, Nacinovic 5, Cindric 3, Glavas 3, Jelinic 3, Klarica 3, Martinovic 2, Lucin 1, Sipic 1, Srna 1, Duvnjak, Karacic, Mamic, Mihic

Österreich: Häusle (2 Paraden), Möstl (7 Paraden) - Bilyk 7, R. Weber 6/1, Hutecek 4, J. Bozovic 3, Frimmel 2, Herburger 2, Wagner 2, Zivkovic 2, Belos, Damböck, Mahr, Miskovez, Mittendorfer, Nigg

Zuschauer: 13.293 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Mads Hansen / Jesper Madsen 
Strafminuten: 6 / 8