Champions League

Inzaghi und seine Stürmer lassen Kritiker verstummen

Mailänder zeigen sich "enttäuscht" von den späten Gegentoren

"Kritik ist kein Problem": Inzaghi und seine Stürmer geben die perfekte Antwort

Simone Inzaghi klatscht mit Torschützen Lautaro Martinez nach dessen Auswechslung ab.

Simone Inzaghi klatscht mit Torschützen Lautaro Martinez nach dessen Auswechslung ab. IMAGO/Gonzales Photo

Seit Wochen wird in den italienischen Medien darüber diskutiert, wie viele Spiele Simone Inzaghi noch als Inter-Trainer bleiben. Doch immer wieder rettet das Pokalgesicht der Nerazzurri ihren Trainer - so auch am Mittwoch. Nach fünf sieglosen Serie-A-Spielen (vier Niederlagen) in Serie stand der 47-Jährige unter Druck, seine Mannschaft lieferte aber wie üblich in den K.-o.-Spielen zuverlässig ab.

Trotz zweier später Gegentreffer war das Weiterkommen beim 3:3 gegen Benfica fast zu keinem Zeitpunkt gefährdet: "Wir haben ein großartiges Spiel gegen eine schwer zu schlagende Mannschaft gespielt. Wir haben uns dieses Halbfinale, das vorher nur ein Traum war, redlich verdient", so Inzaghi, der sich auch zur Kritik an seiner Person äußerte: "Die Kritik ist kein Problem, ich weiß, von wem sie kommt, und manchmal ist sie angebracht..."

Stürmer lächeln mehr, wenn sie den Ball im Netz versenken.

Joaquin Correa

Genau wie ihr Trainer gaben auch die Angreifer der Mailänder eine Antwort auf die zuletzt aufkommende Kritik. Denn das 2:1 von Lautaro Martinez war das erste Stürmertor aus dem Spiel heraus seit dem 5. März im Heimspiel gegen Lecce (2:0) - damals hatte auch Martinez getroffen. Mit Joaquin Correa traf gleich ein weiterer Stürmer und beendete damit seine 172 Tage lange Torflaute. "Es wird mir Selbstvertrauen geben, weil ich schon so lange kein Tor mehr geschossen habe. Es ist schön, dass Lautaro auch getroffen hat. Stürmer lächeln mehr, wenn sie den Ball im Netz versenken", erklärte Correa nach dem Schlusspfiff.

Welche Last beim 28-Jährigen abfiel, verdeutlichte auch der Jubel. Correa hielt sich den Finger ans Ohr. Die Wichtigkeit seiner Angreifer stellte auch Inzaghi nochmal heraus. "Mein Ziel ist es, alle vier (Romelu Lukaku, Edin Dzeko, Correa, Martinez, Anm. d. Red.) zur Verfügung zu haben, und abgesehen vom letzten Monat hatte ich sie noch nie. Ich brauche alle, und alle helfen mir sehr", erläuterte der Trainer. 

Die Schlussphase samt zwei Gegentreffern als Warnung?

Obwohl Inter das Halbfinal-Ticket gelöst hatte, herrschte nicht nur Freude in der Kabine. Wie Correa verriet, zeigte sich die Mannschaft "enttäuscht" über die zwei späten Gegentore. Diese Lethargie in den letzten Minuten sollte für die Nerazzurri aber nochmal Warnung für die Liga sein. Am Sonntag in Empoli (12.30 Uhr) müssen die Lombarden nämlich dringend punkten, um den Abstand zu Milan, das mit zwei Punkten Vorsprung den letzten Champions-League-Rang innehat, nicht zu groß werden zu lassen.

Angesichts der Lage in der Liga rückt das Derby della Madonnina im Halbfinale erstmal in den Hintergrund. "Es wird ein besonderes Derby und wir wissen, was es bedeutet. Jetzt geht es um die Meisterschaft, denn wir müssen Punkte holen, und dann werden wir an die Champions League denken", so Martinez, der mit weiteren Treffern bis zum Halbfinal-Hinspiel (10. Mai) seine und die Kritiker Inzaghis verstummen lassen könnte.

aka

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