West

John trainiert Bocholt interimsweise und sucht Nachfolger

Nach der Trennung von Coach Winking übernimmt der Sportliche Leiter

Komplizierte Doppelaufgabe: John soll Bocholt stabilisieren und Nachfolger finden

Steht jetzt als Interimscoach in der Verantwortung und sucht parallel nach einem neuen Cheftrainer: Bocholts Manager Marcus John.

Steht jetzt als Interimscoach in der Verantwortung und sucht parallel nach einem neuen Cheftrainer: Bocholts Manager Marcus John. imago/Markus Endberg

Mit dieser Entwicklung hatte Marcus John beim 1. FC Bocholt nicht gerechnet. Nur 106 Tage nach seiner Vorstellung als Sportlicher Leiter findet sich der 48-Jährige jetzt - zumindest vorübergehend - auf der Trainerbank wieder. Einen Tag nach der recht überraschenden Trennung von Aufstiegstrainer Jan Winking (26) sprang der A-Lizenz-Inhaber interimsmäßig ein.

Schon nach dem dritten Spieltag und drei Niederlagen in Folge (bei 2:10 Toren) zog die Vereinsführung um Präsident Ludger Triphaus die Reißleine, traute dem angehenden Lehrer Winking die Wende nicht mehr zu. Jetzt soll es zunächst John, der 2018 den SV Straelen in die Regionalliga geführt hatte, richten.

Als eine seiner ersten Amtshandlungen suchte John das Gespräch mit Winkings älterem Bruder Tim (28), der in den Bocholter Planungen als Abwehrspieler weiterhin eine wichtige Rolle einnimmt. "Tim bleibt unser Kapitän", betont der Interimstrainer und stellt eindeutig klar: "Beide haben immer betont, dass sie Familiäres vom Sportlichen trennen können."

Johns wichtigste "Mission" ist es allerdings, schnell einen Nachfolger für Winking zu präsentieren. "Die Nachricht des Präsidenten kam für mich überraschend", bekennt John. "Wir hatten keinen Plan B in der Schublade. Wir suchen jetzt einen erfahrenen Trainer mittleren Alters, der sich in der Regionalliga West auskennt und nicht schon für 17 Vereine gearbeitet hat." Der neue Trainer muss das Team stabilisieren - und am Fitnesszustand arbeiten. Ein großes Thema in Bocholt. Jan Winking hatte entsprechende Defizite öffentlich angesprochen. Damit brachte er vor allem sich selbst in Bedrängnis.

Peter Haidinger