Aus Bordeaux berichtet David Bernreuther
Es ging vielversprechend Los für die Österreicher. Gerade mal 31 Sekunden waren gespielt, als ein Fernschuss von David Alaba an den Pfosten knallte. Auch in der Folge war das ÖFB-Team überlegen, Alaba (10.), Junuzovic (35.) und Martin Harnik (41.) hatten weitere Chancen. "Wir hatten einen guten Start und kamen mit der einen oder anderen Kombination vors Tor", meinte Koller.
Spielersteckbrief Junuzovic
Doch der Coach war längst nicht mit allem zufrieden: "Wir haben in der ersten Halbzeit zu nervös gespielt. Dadurch kam Ungarn immer wieder in Ballbesitz, und wir hatten weite Wege in die Defensive." Woher diese Nervosität kam, war für Koller "schwierig zu beurteilen. Es ist vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass das jetzt die Endrunde ist. Wir haben es nicht so hingekriegt, beim einen oder anderen Spieler war Hektik drin."
Nach der Pause verloren die Österreicher immer mehr den Zugriff und mussten innerhalb kürzester Zeit zwei empfindliche Rückschläge hinnehmen: Erst das 0:1 durch Adam Szalai, dann die Gelb-Rote Karte für Aleksandar Dragovic. In Unterzahl fiel schließlich noch das 0:2.
"Das war kein guter Start ins Turnier", resümierte Koller. Von der starken Form der Qualifikation war sein Team in Bordeaux weit entfernt, was sich bereits in den jüngsten Testspielen angedeutet hatte. "Man kann nicht einfach auf den Knopf drücken und in Top-Form spielen", meinte der enttäuschte Koller.
Im zweiten Spiel gegen Portugal am Samstag muss er zudem auf den gesperrten Dragovic verzichten und um einen weiteren Schlüsselspieler bangen: Zlatko Junuzovic erlitt gegen Ungarn eine Knöchelverletzung, er musste nach knapp einer Stunde raus und verließ das Stadion mit Krücken. "Er ist umgeknickt und hat große Schmerzen", berichtete Koller. Nach einer ersten Diagnose soll es sich zwar nicht um einen Bänderriss handeln, ob Junuzovic bei diesem Turnier noch einmal auflaufen kann, scheint dennoch äußerst fraglich.
