Kiels Trainer Tim Walter musste seine Mannschaft im Vergleich zum 1:0-Erfolg beim FC St. Pauli auf einer Position umbauen: Linksverteidiger van den Bergh fiel verletzungsbedingt kurzfristig aus und wurde vom eigentlichen Innenverteidiger Thesker vertreten.
Sport-Club-Coach Christian Streich tauschte nach dem 3:1-Sieg gegen Mönchengladbach zweimal Personal: Für die verletzten Gulde (muskuläre Probleme) und Kübler (Diagnose steht noch aus) erhielten Lienhart und Stenzel den Vorzug.
Freiburger Frühstart
Gegen Gladbach hatten die Breisgauer nach nicht einmal einer Minute durch Petersen per Foulelfmeter den Grundstein für den Sieg gelegt, und auch bei den Kielern traf der Nationalspieler in der ersten Sequenz des Spiels: Nach einer Stenzel-Flanke nickte Petersen nach 42 Sekunden zur Führung ein.
DFB-Pokal, 2. Runde
Das 1:0 der Gäste sorgte weder für große Sicherheit beim Bundesligisten, noch für eine starke Verunsicherung beim Zweitligisten. Die Kieler fingen sich stattdessen ziemlich schnell und gewannen durch gelungene Offensivaktionen schnell an Selbstvertrauen. Gerade Mühling, Schindler und Kinsombi hatten ab Mitte des ersten Durchgangs eine klare Hoheit im Mittelfeld. Für die bis dato beste Störche-Chance war aber Okugawa verantwortlich: Der Japaner zwang SCF-Keeper Schwolow aus 17 Metern zu einer herausragenden Parade (25.).
Kiel drückt, Serra trifft
Eine gute Minute später war aber auch der 26 Jahre alte Schlussmann chancenlos, Serra hatte nach einer Mühling-Flanke per Kopf eingenetzt und damit für den hochverdienten Ausgleich gesorgt. Die Walter-Elf war mittlerweile deutlich spielbestimmend und zeigte auch in den Zweikämpfen eine höhere Aggressivität. Hätte Lienhart einen Okugawa-Schuss nicht noch abgefälscht, es hätte zur Pause spielendleicht 2:1 für die Störche stehen können (33.). Freiburg fand offensiv in der Endphase des ersten Durchgangs überhaupt nicht mehr statt, scheute das Risiko und spielte im Zweifel lieber einen Rückpass in die eigene Hälfte.
Fast schon typisch starteten die Breisgauer auch in den zweiten Durchgang mit einem Paukenschlag. 23 Sekunden nach Wiederbeginn feuerte abermals Petersen die Kugel knapp über den Querbalken (46.). Auf der anderen Seite hatte Schwolow bei einer Serra-Flanke klasse aufgepasst (49.), bei Okugawas Schlenzer stellte Lienhart sein Bein noch rechtzeitig in die Schussbahn (56.).
Es gab nur wenige Verschnaufpausen, ging nach wie vor hin und her, ein echter Pokalfight eben. In dem die Freiburger durch Petersen beinahe wieder in Front gegangen wären. Der 29-Jährige hatte am rechten Pfosten auf eine Hereingabe von links gelauert, konnte aber letztlich Kronholm, der die Arme hochriss, nicht überwinden (63.).
Kinsombi versetzt Kiel in Ekstase
Selbst nach dem Anbruch der Schlussviertelstunde schalteten beide Mannschaften noch keinen zurück, sondern suchten eine Entscheidung innerhalb der regulären Spielzeit. Und diese fiel zugunsten der Hausherren! Nach einem Ballverlust von Koch in der eigenen Hälfte schalteten Kinsombi und Schindler blitzschnell um, spielten im Strafraum einen Doppelpass, den Kinsombi daraufhin zum 2:1 verwertete (79.).
Der Sport-Club warf nun alles nach vorne, Streich brachte mit Ravet und Kleindienst zwei frische Offensivkräfte, doch dem Bundesligisten gelang es in den letzten Minuten nicht mehr, das Ruder noch herumzureißen. Kronholm kratzte in der Nachspielzeit einen Höler-Schuss noch von der Linie und sicherte damit das Weiterkommen des Zweitligisten.
Kiel überwintert somit im DFB-Pokal, spielt aber zunächst am Samstag (13 Uhr) in der Liga gegen Ingolstadt. Der SC Freiburg kann sich voll und ganz auf die Aufgaben in der Liga konzentrieren. Hier steht am Samstag (15.30 Uhr) das Gastspiel beim FC Bayern an.