Kiels Coach Tim Walter wechselte im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Sandhausen auf drei Positionen: Für Meffert (5. Gelbe Karte), Thesker und Serra (beide Bank) starteten Schmidt, Karazor und Schindler.
Auch Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht tauschte dreimal: Nach dem bitteren 2:2 gegen Arminia Bielefeld wurden Wolze (10. Gelbe Karte und Muskelfaserriss), Oliveira Souza und Tashchy (beide Bank) durch Seo, Gyau und Albutat ersetzt.
Wilde Phase im ersten Durchgang
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Dem MSV Duisburg würde nur ein Sieg helfen, um noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben. "Wir haben eh nichts mehr zu verlieren", sagte Angreifer Iljutcenko vor dem Spiel. Und so spielte der MSV auch in der ersten Hälfte. Immer wieder boten sie den Kielern viele Räume an, um bei Ballgewinn alles auf die Angriffskarte zu setzen. Die Folge: Zahlreiche Chancen innerhalb von geringen Zeitabständen. Doch Stoppelkamp und Schnellhardt scheiterten auf der einen Seite an Reimann (12.), und Mühling auf der anderen an Wiedwald (14.).
2. Bundesliga, 32. Spieltag
In der 28. Minute leitete der MSV eine wilde Phase ein. Zunächst forderte ganz Duisburg einen Handelfmeter, als Schmidt eine Flanke von Iljutcenko an den Arm bekam - doch Schiedsrichter Christian Dietz ließ weiterlaufen. Drei Minuten später klärte Nauber einen Abschluss von Mühling spektakulär wohl auf und nicht hinter der Linie. Im direkten Gegenzug vergab Stoppelkamp frei vor Reimann (31.). Danach fehlten innerhalb von Sekunden nur Zentimeter zu einem Kieler Traumtor: Erst zischte Lees Fernschuss nur ganz knapp vorbei, dann hämmerte Benes einen Volleyschuss an den Pfosten (33.).
Duisburg nutzt den sich bietenden Platz
Der zweite Durchgang begann weniger spektakulär als die erste Hälfte, doch diesmal saß die erste Chance: Duisburgs Gyau marschierte durch die gesamte Kieler Hälfte und schloss unhaltbar aus 16 Metern ab (55.). Dadurch veränderte sich der Charakter der Begegnung, denn nun setzte Kiel alles auf die Offensive. Den sich dadurch bietenden Raum nutzte der MSV eiskalt: Stoppelkamp hatte nach Balleroberung 50 Meter Wiese vor sich, alleine vor Reimann servierte er für den mitgelaufenen Albutat - 2:0.
Anschließend rannte Kiel zwar an, doch keiner der Abschlüsse von Lee, Honsak und Serra fand den Weg ins Netz (73, 78., 90.+2). Stattdessen feierte der MSV den ersten Sieg nach sieben Spielen und sendete im Abstiegskampf ein Lebenszeichen. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt bei zwei ausstehenden Spielen trotzdem noch vier Punkte. Für die Kieler sind durch die Niederlage auch die letzten Resthoffnungen auf den Aufstiegs-Relegationsplatz begraben.
Kiel empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) Dresden. Für Duisburg geht der Überlebenskampf zeitgleich gegen Heidenheim weiter.