Sportlich gab es am vergangenen Wochenende mit dem 1:0 gegen Mainz II - dem ersten Dreier nach 13 sieglosen Spielen - ein Lebenszeichen von Hansa Rostock, nun gilt es auch finanziell wieder auf die Beine zu kommen. Der neue Vereins-Boss Markus Kompp hat dazu mit seinen Vorstandskollegen am Donnerstag ein Neun-Punkte-Programm vorgestellt, das der Drittligist mit sofortiger Wirkung umsetzen will.
Die Lage beim FC Hansa Rostock ist mehr als brenzlig - zuletzt konnte 13-mal in Folge nicht gewonnen werden. Das Spiel am Samstag gegen Mainz II (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) könnte ein Endspiel für Trainer Karsten Baumann sein. Der Coach macht sich um seine eigene Person allerdings keine Gedanken. Auch der Sportliche Leiter, Uwe Klein, will nicht über den Trainer diskutieren und appelliert eher daran, noch enger zusammenzurücken.
"Wenn wir weiter hart arbeiten, werden wir uns irgendwann selbst belohnen." Neun sieglose Spiele hintereinander lagen da hinter Hansa Rostock, Trainer Karsten Baumann glaubte an eine Wende. Vier Spiele später wartet sein Team aber immer noch auf den dritten Saisondreier, die Lage ist ernst: Abstiegsplatz. Aus dem 2:3 in Erfurt schöpft Hansa dennoch Hoffnung für kommende Aufgaben.
Der FC Hansa Rostock hat seit Dienstag einen neuen Vorstandsvorsitzenden: Markus Kompp unterschrieb einen Vertrag bis 31. Dezember 2017 und wird Nachfolger von Dr. Chris Müller. Der 33-jährige Wirtschaftsjurist aus Schwäbisch-Hall war zuletzt beim Regionalligisten BSV Schwarz-Weiß Rehden als Sportvorstand tätig.
Harte Strafe für Hansa Rostock: Der Drittligist ist vom DFB-Sportgericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro sowie einem "Geisterspiel" auf Bewährung verurteilt worden. Dies gab der Verein am Montag bekannt. Hintergrund der Strafe waren die Vorwürfe eines "nicht ausreichenden Ordnungsdienstes" in einem Fall sowie in sieben Fällen das "unsportliche Verhalten" der eigenen Anhänger.
Rund um den FC Hansa Rostock hatte es zuletzt kaum positive Nachrichten gegeben. Die Führungskrise überschattet den ehemaligen Bundesligisten, der seit Ende August auf einen Sieg in der 3. Liga wartet. Immerhin dreht ein Hoffnungsträger der Kogge mittlerweile wieder Runden auf dem Trainingsplatz - und hat dabei sogar den Ball am Fuß.
Das sportliche Dilemma mit dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz am Wochenende allein reicht beim FC Hansa Rostock offenbar nicht, die aktuelle Führungskrise beim ehemaligen Bundesligisten passt bestens ins Bild von der schlingernden Kogge und wurde am späten Sonntagabend durch eine denkwürdige Mitgliederversammlung vorerst gekrönt.
Als ein "wichtiges Signal nach innen und außen" sieht der FC Hansa Rostock die Vertragsverlängerung mit Marco Kofler an. Nach vielen Negativschlagzeilen in den vergangenen Wochen soll der Österreicher für Kontinuität stehen. Kofler war in der Winterpause der vergangenen Saison vom österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck an die Ostsee gewechselt.
Drittligist Hansa Rostock muss zwei Partien ohne Dennis Erdmann bestreiten. Der Verteidiger wurde am Montag vom DFB-Sportgericht nach seiner Roten Karte in der Partie am Samstag gegen die SG Sonnenhof Großaspach (1:3) wegen rohen Spiels gesperrt.
Man muss schon weit zurückgehen, um den letzten Sieg in der Statistik für Hansa Rostock zu finden. Am 22. August gelang in Osnabrück ein knapper 1:0-Erfolg. Und so dauert die sieglose Serie nun schon seit neun Spielen an. Am Samstag ist das Überraschungsteam aus Sonnenhof Großaspach zu Gast und Coach Karsten Baumann hofft auf eine "Initialzündung".
Am Freitag (19 Uhr) eröffnet Preußen Münster vor heimischer Kulisse gegen Hansa Rostock den 13. Spieltag in der 3. Liga. Während die Preußen das Aus im Westfalenpokal vergangene Woche gegen Regionalligist Lotte verdauen mussten, braucht Rostock endlich wieder ein Erfolgserlebnis: Seit acht Spielen wartet die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann nun schon auf einen Sieg. Preußen-Coach Ralf Loose kann indes auf seinen wiedergenesenen Kapitän Amaury Bischoff bauen, der "seit Dienstag voll im Saft" steht.
Hansa Rostock und die Chancenverwertung - zwei Komponenten, die bislang noch nicht so recht zusammengefunden haben. Der Offensive gelangen in zwölf Spielen erst elf Treffer, deshalb forderte Trainer Karsten Baumann seine Stürmer vor der Partie in Münster auf, vor dem Tor egoistischer zu werden. Sein Trost: "Wie ich höre, hat Joachim Löw das gleiche Problem."