2. Bundesliga

Karlsruher SC und die vielen Remis: "Es nervt langsam"

KSC stellt 23 Jahre alten Rekord ein

Karlsruher Remis-Könige: "Es nervt langsam"

Wieder Unentschieden: Marvin Pourié (li.) und Philipp Hofmann sind ratlos.

Wieder Unentschieden: Marvin Pourié (li.) und Philipp Hofmann sind ratlos. imago images

"Das Ding musst du gewinnen", meinte Anton Fink, der ironischerweise mit seinem Ausgleichstreffer für das nächste Remis gesorgt hatte, bei "Sky". "Es fühlt sich wie eine Niederlage an." Mehr als eine Hälfte lang hatte der KSC nach einer Roten Karte gegen Aues Jan Hochscheidt kurz vor dem Pausenpfiff in Überzahl auf den Sieg gedrängt, den Gegner am eigenen Strafraum eingeschnürt, aber eben nur ein Tor erzielt. "Für einen Aufsteiger sind sieben Unentschieden ganz okay, aber es nervt langsam", sagte Fink. "Lieber gewinne ich mal eins und verliere mal eins."

Schwartz: "Darüber bin ich sehr sauer"

Coach Alois Schwartz ärgerte sich eher weniger über das neuerliche Remis, dafür aber umso mehr über die Anfangsphase seines Teams. "Ich verstehe nicht, dass wir so sorglos und ohne Spannung ins Spiel gehen." Bereits nach sieben Minuten lag sein Team durch Jan Hochscheidt zurück, in der Folge verhinderte KSC-Schlussmann Benjamin Uphoff mit zwei Glanztaten einen höheren Rückstand. "Man nimmt sich viel vor und dann laufen die Leute ständig in unseren Rücken", sagte Schwartz. "Darüber bin ich sehr sauer."

Spielersteckbrief A. Fink
A. Fink

Fink Anton

Trainersteckbrief Schwartz
Schwartz

Schwartz Alois

Eine Erklärung hatte er nicht dafür, dass seine Mannschaft in der Liga zum fünften Mal in Folge einem Rückstand hinterherlaufen musste. "Wenn man die Trainingsmoral anschaut, ist das hervorragend, auch die Vorbereitung ist hervorragend", so Schwartz. "Aber wenn der Schiri anpfeift, haben wir nicht die Spannung, nicht die Konzentration."

Wie Unterhaching 1996: Karlsruhe vor alleinigem Rekord

Immerhin: Schon wieder kamen die Badener zurück, neun Punkte nach Rückstand bedeuten Liga-Bestwert. "Wir haben eine ordentliche zweite Hälfte gespielt und hätten hintenraus vielleicht sogar den Sieg verdient gehabt, aber in der ersten halben Stunde kann es schon ganz anders aussehen." So war es am Ende aber weder das eine noch das andere - mal wieder ein Zwischending eben.

Das siebte Unentschieden in Folge heißt außerdem: Liga-Rekord eingestellt. Der lag bislang alleine bei der SpVgg Unterhaching, die im Herbst 1996 in der 2. Liga sieben Remis in Folge einfuhr (damals übrigens viermal 0:0, dreimal 1:1). Den alleinigen Rekord könnte der KSC dann nach der Länderspielpause aufstellen - ausgerechnet im Derby beim VfB Stuttgart. Bei den Favorisierten Schwaben könnten die Karlsruher dann wiederum froh sein, nach Spielschluss den unliebsamen Rekord ihr Allein-Eigentum nennen zu können.

mib