Bis dato hatte Sampdoria Genua, Tabellenschlusslicht der Serie A und erst mit zwei Saisonsiegen ausgestattet, erst magere elf (!) Tore erzielt. Klar, dass die Favoritenrolle eindeutig bei Juventus gelegen hatte.
Und abgesehen von ein paar frühen Patzern (unter anderem vom 35-jährigen Routinier Bonucci), die Samp-Stürmer Gabbiadini nicht in Tore ummünzen konnte (7. und 10. Minute), sah es auch nach einem recht souveränen Erfolg für den italienischen Rekordmeister aus.
Denn: Sowohl Bremer als auch Rabiot trafen nach jeweils tollen Flanken mit starken Kopfbällen zum 1:0 und 2:0 für die Alte Dame. Diese Treffer aus der 11. und 26. Minute ließen allerdings erst recht den Schlendrian einziehen ins Spiel der Bianconeri.
Der Wurm ist drin
Das wusste der krasse Außenseiter auszunutzen und glich innerhalb weniger Sekunden aus. Zunächst hatte Augello nach einer unglücklichen Abwehraktion von Danilo aufgepasst und souverän rechts neben den Pfosten zum 1:2-Anschluss vollstreckt (31.), ehe Djuricic nach cleverem Rückpass das 2:2 markierte (32.). Der Wurm war auch den Rest der ersten 45 Minuten im Juve-Auftreten, das fortan ideenlos, unkonzentriert und nicht mehr dominant war, drin. Es blieb somit beim durchaus überraschenden 2:2-Zwischenstand.
Vlahovic verzweifelt, Soulé staubt dafür ab
Mit Wiederanpfiff rissen sich die Turiner dann aber am Riemen und standen den gesamten Restverlauf defensiv immens sicher. Das erinnerte schon eher an den Auftritt gegen Freiburg am Donnerstag im Zuge des Hinspiels im Europa-League-Achtelfinale, als der italienische Rekordmeister 1:0 gewonnen und fast nichts von der Breisgauer Offensivabteilung zugelassen hatte (ein Torschuss).
Ob das auch an der Auswechslung zur Pause von Bonucci, der doch unsicher gewirkt hatte, lag? Es machte den Anschein. Zudem hatte Trainer Massimiliano Allegri den nimmermüden Routinier Cuadrado gebracht, der ebenfalls ans Freiburg-Spiel anknüpfte und mächtig Betrieb machte.
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Das wieder dominante Auftreten bekamen die Hausherren letztlich auch in einen verdienten Sieg gedreht: Zunächst hatte Rabiot sehenswert mit einem Linksschuss den Ball links oben zum 3:2 eingeschossen (64.), ehe Cuadardo stark einen Elfmeter herausholte. Diesen donnerte der unglückliche Vlahovic allerdings an den Pfosten (69.). Nach weiteren guten Versuchen von Vlahovic (78. und 80.) und Joker Soulé (80.) hatte auch Cuadrado mit einem traumhaften Abschluss Pech - Torwart Turk und die Latte stellten sich hier in den Weg (82.). In der Nachspielzeit gelang das finale 4:2 aber: Der eingewechselte Soulé machte nach abermaligem Vlahovic-Abschluss, der sich nach seinem Versuch mitsamt Turk-Parade und erneutem Aluminiumtreffer noch geärgert hatte, sein erstes Tor via Abstauber (90+4).
Somit tütete Juventus einen wichtigen Dreier ein, um trotz der weiterhin geltenden Strafe von minus 15 Serie-A-Punkten noch dick im Rennen ums internationale Geschäft zu bleiben. Weiter geht es am kommenden Donnerstag (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem Rückspiel im Europa-League-Achtelfinale. Hier wird sich der italienische Rekordmeister erstmals im Breisgau zeigen.