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"Mbappé-Verpflichtung ist eine Notwendigkeit" - Verzweifelt Bellingham?

Juve schlägt Real in Orlando 3:1

"Mbappé-Verpflichtung ist eine Notwendigkeit" - Verzweifelt Bellingham?

Auf der Suche nach der richtigen Balance: Jude Bellingham.

Auf der Suche nach der richtigen Balance: Jude Bellingham. imago images

Nach dem - zumindest ergebnistechnisch - niederschmetternden 0:3 im Clasico nahm Real-Coach Carlo Ancelotti sieben Wechsel an seiner Startformation vor. Und trotzdem legten die Königlichen einen klassischen Fehlstart hin: Nach nur 52 Sekunden gingen die Blancos nach Modrics Ballverlust mit 0:1 in Rückstand - Kean war nach Weahs Pfostenschuss der Torschütze. Wenig später führte das konterstarke Juve bereits mit 2:0, weil sich Weah diesmal die Chance nicht nehmen ließ (20.).

Beim Anschlusstreffer durch Vinicius Junior spielte Kroos eine große Rolle (38.), doch die defensive Anfälligkeit Reals blieb das große Thema dieser Partie. Passend durch einen Konter machte Joker Vlahovic in einer Drei-gegen-eins-Situation den Deckel drauf (90.+5). Weil wie schon gegen Barcelona - als Real alleine fünfmal (!) Aluminium traf - ein eiskalter Vollstrecker fehlte, titelte die vereinsnahe "Marca": "Mbappé ist keine Laune, sondern eine Notwendigkeit."

Sprich: Der französische Weltmeister von 2018 wäre kein reines Luxusgut für Real-Präsident Florentino Perez. Real brauche dringend einen neuen Stürmer der Güteklasse des nach Saudi-Arabien abgewanderten Benzema. Ancelotti, der der Sommervorbereitung keine gute Note ausstellte, haderte vielmehr mit der Arbeit gegen den Ball. "Wir sind diese Defensivschwäche nicht gewohnt. Das muss verbessert werden, wir haben zu viele Tore kassiert", haderte der Italiener: "Es mangelt an Ausgewogenheit, und das müssen wir ändern."

Ancelotti besorgt die Offensive keineswegs

Ancelotti sieht dabei allerdings ein "einfach zu lösendes Problem. Den Block etwas tiefer zu stellen, könnte eine Lösung sein." Generell sei er nach den Härtetests gegen Milan (3:2), Manchester United (2:0), Barcelona und Juve "offensiv nicht beunruhigt". Real hätte viele Chancen generiert. "Ich denke, dass wir in den vier Freundschaftsspielen die Kontrolle über das Geschehen hatten. Ich mache mir mehr Sorgen um die Defensive", wiederholte Ancelotti.

Um Bellingham, der "alle seine Mannschaftskameraden besser" mache, sorgen sie sich in Spanien. "Wenn eine Spielidee so angelegt ist, dass sie sich um einen bestimmten Spieler dreht, ist das beunruhigendste Symptom die Verzweiflung desselben Spielers an dem System", schreibt etwa die "Marca". Ancelotti lässt Bellingham als Zehner von der Leine, dieser aber ist es nicht nur aus Dortmunder Zeiten gewohnt, häufiger am Ball zu sein. Der Engländer sehe sich deswegen gezwungen, sich immer wieder tief fallen zu lassen. 

Damit könne er dem Gegner aber nicht derart schaden, wie er das phasenweise als Zehner nachweist. Wenn er die Linien dank seiner engen Ballführung, Körperlichkeit und Geschwindigkeitsvorteilen durchbricht. Großartig Zeit sich zu sortieren hat Real nicht mehr, die Saison beginnt für die Königlichen am 12. August (21.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem traditionell unangenehmen Auswärtsspiel in Bilbao.

msc

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