Sowohl Juventus als auch Inter hatten einen überschaubaren Saisonstart zu verdauen, wenngleich für die Mailänder immerhin das starke Champions-League-Weiterkommen vor dem in die Europa League abgerutschten FC Barcelona für Aufschwung gesorgt hatte. Die Turiner dagegen hatten inmitten ihrer zwischenzeitlich großen Krise auch in der Königsklasse nichts gerissen - und müssen nun nach Jahren ebenfalls eine Ebene weiter unten Fußball spielen.
Dem 191. Derby d'Italia an diesem 13. Serie-A-Spieltag kam somit eine besondere Bedeutung bei: Gerade für Juve wäre eine Niederlage nur schwer zu verkraften gewesen - gleichbedeutend mit dem Absturz ins Liga-Mittelfeld.
serie a, 13. Spieltag
Das, was auf dem Spiel stand, war der Alten Dame in den ersten 45 Minuten aber nicht anzumerken. Der FC Internazionale machte das Spiel, hatte mehr Anteile, mehr Ballbesitz und auch klar mehr Abschlüsse. Lautaro Martinez verfehlte aber sein Ziel (5. Minute), Calhanoglu fand in Keeper Szczesny seinen Meister (10.) - und Dzeko nickt aus nächster Nähe unter Druck drüber (26.). Dumfries vergab obendrein bei zwei gefährlichen Szenen (33. und 42.), während für Juventus lediglich Bremer mal artistisch abgezogen hatte (19.).
Kostic ist nicht mehr aufzuhalten
Mit Wiederbeginn verschoben sich die Machtverhältnisse aber - und die Turiner machten angepeitscht von den eigenen Fans das Spiel, standen zudem defensiv extrem stabil. Lediglich Calhanoglu ließ mal ein Geschoss los, Torhüter Szczesny war aber zur Stelle (47.).
Es folgten die Momente von Kostic. Der im Sommer aus Frankfurt gekommene Flügelspieler bearbeitete seine linke Seite ohne Unterlass, konnte nicht mehr in Griff bekommen werden und servierte zunächst in der 52. Minute nach tollem Sprint präzise für Rabiot. Der Franzose traf aus schwieriger Lage sehenswert ins rechte untere Eck zum 1:0 (52.). Mit einer Ecke bereitete Kostic zudem vermeintlich das 2:0 von Danilo vor, der VAR entlarvte hier allerdings ein Handspiel des Torschützen (63.). Das machte dem omnipräsenten Serben, der auch noch den Pfosten mit einem Volley traf (76.), aber nichts: Kostic assistierte in der Schlussphase einfach dem erst 21-jährigen Eigengewächs Fagioli. Der Jungspund traf dabei auch mit etwas Glück zum 2:0, weil der grätschende Gosens noch entscheidend abgefälscht hatte (84.).
Inter Mailand, das mit diesem 0:2 bereits die fünfte Serie-A-Niederlage kassierte, ließ sich demzufolge von Kostic und seinen Kollegen die Butter vom Brot nehmen und rutschte im Tableau weiter ab. Auch, weil Lautaro Martinez die eine Großchance zum möglichen 1:1 frei vor Juve-Torwart Szczesny ausgelassen hatte (74.). Die Alte Dame arbeitete sich mit diesem vierten Ligasieg am Stück (immer ohne Gegentor) derweil wieder näher oben heran, die Champions-League-Ränge sind wieder in direkter Sichtweite.