Ohne den zu Manchester United abgewanderten Cristiano Ronaldo setzte Juve-Trainer Massimiliano Allegri gegen Empoli auf einen Zweier-Sturm aus Dybala und Chiesa, dahinter sollte der Ex-Schalker McKennie die Strippen ziehen. Doch nach offensiven ersten Minuten samt einer Einzelaktion von Chiesa (13.) drosselten die Turiner das Tempo merklich.
So entstand ein in allen Aspekten überraschend ausgeglichenes Spiel, dessen Höhepunkt schon in der 20. Minute eingestreut wurde. Bandinelli gab von links in den Rückraum, wo Bajrami aus der Drehung mit Glück zu Mancuso weiterleitete. Der 29-Jährige erzielte den prominentesten Treffer seiner bisherigen Karriere - sein erstes Serie-A-Tor.
Keineswegs ein klassisches David-gegen-Goliath-Duell
Wer nach dem Rückstand eine Reaktion der Allegri-Elf erwartet hatte, sah sich getäuscht. Zu gemächlich trat Juventus auf, zu wenig klappte im Zusammenspiel nach vorn. Zur Pause brachte der Coach mit Morata einen echten Mittelstürmer und nahm dafür McKennie aus der Partie. Dennoch änderte sich an der Statik wenig.
Bis zum Schluss warteten die Juventus-Fans darauf, dass ihr Team endlich ins Risiko gehen möge - vergeblich. Empoli hielt gut mit, spielte gefällig nach vorn. 45 Prozent Ballbesitz und 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe beweisen: Ein klassisches David-gegen-Goliath-Duell lag keineswegs vor.
So blieben zwei Halbchancen für Locatelli (72. und 90.+5) noch die spannendsten Szenen im Offensivspiel des großen Favoriten. Aufsteiger Empoli gewann die ersten drei Punkte der jungen Saison und überholte die Alte Dame in der Tabelle. Dort wird nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo und nur einem Punkt aus zwei Spielen einiges an Unruhe die nächsten Tage begleiten.