Nach dem enttäuschenden Auftritt gegen den Oman richtete sich der Blick der DFB-Elf auf das Auftaktspiel der WM am Mittwoch gegen Japan. Aus diesem Grund dürfte Bundestrainer Hansi Flick am Donnerstag genau hingeschaut haben, als die Samurai Blue im letzten Test vor WM-Start auf Kanada trafen, das auf den verletzten Davies verzichten musste (Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel).
Japans Trainer Hajime Moriyasu, der zuvor angekündigt hatte, die Kräfte zu dosieren, verzichtete auf seine vermeintliche Stamm-Doppel-Sechs: Der Stuttgarter Endo war nach seiner Gehirnerschütterung ebenso nicht im Kader wie Morita, der mit muskulären Problemen ausfiel.
Soma bringt Japan früh in Führung
Dennoch war die Startelf gespickt mit vier Legionären aus Deutschland, die früh das 1:0 bejubelten. Einen Chipball von Shibasaki verwertete Soma zur Führung (9.) - das Mittel (Heber in den Rücken der Abwehr) wendeten die Japaner in der Folge noch häufiger an - allerdings ohne Erfolg.
In der Defensive ließ die Moriyasu-Elf aus dem Spiel heraus wenig zu, offenbarte dann aber große Schwächen bei Standards - vor allem bei drei Hoilett-Eckbällen von der rechten Seite: Nachdem zunächst Vitoria per Kopf verzogen hatte (11.) und Johnston bei seinem Schuss aus der zweiten Reihe nur Vitoria angeschossen hatte (17.), stand der Innenverteidiger dann bei Hutchinsons misslungenem Schuss richtig und staubte ab (21.) - das erste japanische Gegentor nach fünf Spielen ohne Gegentreffer.
Kamada und Doan setzen kaum Akzente
Da sich die Teams in der Folge wieder neutralisierten, ging es mit dem 1:1 in die Kabinen. Im Laufe des zweiten Durchgangs wechselten beide Mannschaften durch (bei Japan stand unter anderem Freiburgs Doan beim Wiederanpfiff und der Frankfurter Kamada ab der 66. Minute auf dem Platz).
Am Spielgeschehen änderte sich allerdings wenig. Die Blue Samurai pressten hoch, nutzten die wenigen Umschaltmöglichkeiten aber nicht. Lediglich ein harmloser Abschluss von Minamino sprang heraus (59.). Da auch die Nordamerikaner Gonda lange Zeit nicht mehr prüften, plätscherte das Spiel bis kurz vor dem Ende vor sich hin.
Yamane prägt die Schlussphase
In der Schlussphase stand dann Yamane im Mittelpunkt: Der Rechtsverteidiger traf erst den Innenpfosten (89.) und verursachte im Anschluss in der Nachspielzeit einen Elfmeter, den Cavallini mit etwas Glück zum 2:1-Endstand verwandelte (90.+5.).
Für beide Mannschaften beginnt das WM-Abenteuer am Mittwoch: Während Japan in seinem Auftaktspiel auf Deutschland trifft (14 Uhr), fordert Kanada Belgien (20 Uhr).