National Football League

Zwei Picks, ein Fumble: Ridder stolpert mit den Falcons

Erstes NFL-Auslandsspiel 2023: Jacksonville findet in die Spur

Zwei Picks, ein Fumble: Ridder stolpert mit den Falcons in London

Ein überragender Läufer allein bringt nichts: Desmond Ridder (re.) übergibt den Ball an Bijan Robinson.

Ein überragender Läufer allein bringt nichts: Desmond Ridder (re.) übergibt den Ball an Bijan Robinson. IMAGO/Icon Sportswire

85.716 Football-Fans fanden sich an diesem Sonntagnachmittag im Londoner Wembley Stadium ein, um dem American Football zu frönen. Denn die National Football League, die seit geraumer Zeit für offizielle Regular-Season-Spiele ins Ausland zieht, veranstaltete in Englands Hauptstadt das erste Stück dieser bekannten Reihe. Und die Fans durften sich alle bereits im ersten Viertel beim Vergleich zwischen den Jaguars und Falcons darüber freuen, Running Back Bijan Robinson live zu erleben.

Der First Round Pick, der in Atlanta das ohnehin forcierte Laufspiel mit seinen famosen Fähigkeiten über die Saison hinweg tragen soll, ließ nach wenigen Minuten mit unglaublich schnell gesetzten Haken einen Gegenspieler wie ein statisches Hütchen aussehen. Auch ganz allgemein drückte der 21-jährige Abgänger der University of Texas dem Duell mit Jacksonville wie erwartet den Stempel auf - 14 Carries für 105 Yards konnten sich absolut sehen lassen.

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Blöd nur, dass aus Falcons-Sicht der Rest des Teams absackte - und vor allem Quarterback Desmond Ridder, der abgesehen von seinen ordentlichen 19 angebrachten Pässen für 191 Yards und einen Touchdown Fehler machte. Gleich zwei Interception am Stück erlaubte sich der 24-Jährige - eine davon trug Cornerback Darious Williams über 61 Yards als "Pick Six" in die Endzone (der erste dieser Art in London seit 2016). Dazu fumbelte Ridder den Ball noch einmal. Obendrein fand der hochveranlagte Tight End Kyle Pitts (nur zwei Catches für 21 Yards) nicht statt - und Drake London, der mit drei Fängen für 28 Yards zwar einen Score verzeichnete, verpasste im vierten Viertel einen weiteren TD-Catch: Er landete nach seinem Fang nicht mehr rechtzeitig mit beiden Beiden in der Endzone.

"Es war nicht schön"

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Zu diesem Zeitpunkt hatte es aber ohnehin schon deutlich 23:7 für die als Gastgeber geführten Jags geheißen. Zwar rissen die Mannen aus Florida kein großartiges Spiel ab, in Verbindung mit den Fehlern von Atlanta reichte das alles aber zum letztlich klaren 23:7-Erfolg. Auch weil Kicker Brandon McManus gleich drei Field Goals verwandelte.

Jacksonvilles Spielmacher Trevor Lawrence brachte 23 von 30 versuchten Pässen für 207 Yards und einen Touchdown an den Mann, Running Back Travis Etienne spulte 55 Yards ab und die Receiver Christian Kirk (84 Yards) sowie Ex-Falcon Calvin Ridley (38 Yards, ein TD) trugen ebenfalls einen akzeptablen Teil zum wichtigen Sieg bei. Denn damit verbesserten sich die bereits zum zehnten Mal in London spielenden Jaguars auf 2:2, während Atlanta nach 2:0-Start mit der zweiten Niederlage am Stück auf 2:2 abfiel.

Jetzt kann man die Stadt etwas erkunden und etwas unternehmen.

Trevor Lawrence

"Es war nicht schön", erkannte auch Quarterback Lawrence im Interview mit ESPN direkt nach Spielschluss. "Aber wir haben Wege gefunden, um zu gewinnen. Darum geht es in dieser Liga - außerdem hat unsere Defense stark gespielt. Das ist wichtig, das braucht man." Auf was sich der 23-jährige First Overall Pick des NFL-Drafts 2021 auch freut? Aufs Ausgehen, weil exakt in einer Woche (Sonntag, 15.30 Uhr) gleich das nächste London-Spiel für ihn und sein Team ansteht - gegen die Buffalo Bills, dann allerdings im Tottenham Stadium. "Nach einem Sieg wie heute fällt einem das natürlich noch etwas leichter. Aber es ist einfach schön, die Familie und Freunde sind mir hier - und jetzt kann man die Stadt etwas erkunden und etwas unternehmen."

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