In Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Deutschland, bei der man in der Hammergruppe B auf Spanien, Kroatien und Albanien trifft, bestreitet Italien aktuell eine USA-Reise. Im ersten von zwei Testspielen kreuzte die Squadra Azzurra am Donnerstagabend mit Venezuela die Klingen - und fuhr einen recht schmeichelhaften 2:1-Sieg ein.
Italiens US-Reise
Bereits nach drei Minuten hätte der Favorit eigentlich in Rückstand geraten müssen, doch die venezolanische Sturm-Ikone Rondon scheiterte mit ihrem selbst herausgeholten Strafstoß am stark reagierenden Donnarumma - den Nachschuss aus weniger als elf Metern donnerte Savarino drüber.
Venezuela blieb dran und stellte die wackelige italienische Defensive immer wieder auf die Probe. Nach einer feinen Kombination mit 15 Pässen am Stück rutschte Rondon erneut hauchzart am Führungstor vorbei (19.). Einen Fehler auf der Gegenseite bestrafte Italien eiskalt: Der Abschlag von Keeper Romo landete bei Italien, das mit zwei Pässen zurück in den Strafraum kam, wo Retegui aus der Drehung ins linke untere Eck traf (40.).
Bonaventura patzt böse - doch auf Italiens Stoßstürmer ist Verlass
Es ging für Venezuela allerdings nicht mit einem Rückstand in die Pause, weil der Underdog nach dem 0:1 extrem aggressiv anlief und Bonaventura einen fatalen Fehlpass in die Füße von Darwin Machis spielte, der ins halbverwaiste Tor einschoss (43.).
Mit dem Seitenwechsel "erlöste" Luciano Spalletti den Unglücksraben Bonaventura und brachte Barella. Viel besser wurde der Auftritt des amtierenden Europameisters aber nicht. In Minute 63 hätte der Sekunden zuvor erst eingewechselte Jhonder Cadiz beinahe das Spiel komplett gedreht, doch erst rettete Donnarumma, dann Scalvini.
Auf beiden Seiten hemmten Wechsel den Spielfluss, ehe Italien den entscheidenden Punch setzte: Unter den Augen des italienischen Australian-Open-Siegers Jannik Sinner drängte Joker Jorginho links in den Strafraum, wo er Retegui bediente. Dieser drehte sich wie vor dem 1:0 blitzschnell und markierte den glücklichen 2:1-Endstand (80.).
Für den in Argentinien geborenen Angreifer Genuas (22 Serie-A-Spiele, sechs Tore) war es bereits der vierte Treffer im erst fünften Länderspiel.
Während Spalletti seinen Stoßstürmer für die EM in Deutschland endgültig gefunden haben dürfte, bleiben dahinter noch viele Fragezeichen. Womöglich erhält Neapels Meistertrainer schon am Sonntag neue Antworten, wenn Ecuador ab 21 Uhr (MEZ, LIVE! bei kicker) in Harrison (New Jersey) nächster italienischer Gegner ist.