Mit dem 4:0-Kantersieg gegen die Niederlande ist Frankreich ein Auftakt nach Maß in die EM-Qualifikation gelungen. Dennoch passte Trainer Didier Deschamps sein Team gegen die Iren, denen in der Vorwoche ein 3:2-Sieg im Testspiel gegen Lettland gelang, auf drei Positionen an: Pavard, Camavinga und Giroud begannen für Koundé, Tchouameni und Coman; Kolo Muani startete erneut im Dreiersturm um Mbappé.
Die beeindruckende Leistung gegen die Elftal, als man das Spiel mit drei frühen Toren bereits nach 21 Minuten entschieden hatte, konnte man gegen die Iren jedoch nicht konservieren. Zwar hatte Frankreich klare Ballbesitz-Vorteile, aufgrund vieler Unkonzentriertheiten und haarsträubender Fehlpässe gelang es aber nicht, die Gastgeber vor große Probleme zu stellen. Trotz konstant mehr als 70 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang kam kein Abschluss auf das Tor der Iren zustande; Kolo Muani (8., 38.), Giroud (12.) und Theo (32.) verfehlten allesamt ihr Ziel.
Weil auch die gut dagegenhaltenden Iren bei ihren Kontern und den anschließenden Ecken sowie Freistößen Frankreichs Keeper Maignan nicht in Bedrängnis brachten, ging es torlos in die Pause.
Pavard nutzt Cullens Fehlpass eiskalt
Nach Wiederanpfiff erhöhten die Iren die Schlagzahl und wollten sich für ihren guten Auftritt belohnen, mussten aber bereits nach fünf Minuten ein bitteres Gegentor schlucken. Rabiot, der bereits im ersten Durchgang mit vielen Fehlpässen auffiel, spielte den Ball am Strafraum in den Fuß von Cullen - der es ihm gleichtat und den Ball unbedrängt in den Fuß von Pavard spielte. Der Bayern-Verteidiger zog vom Strafraum ab und setzte den Ball mustergültig unter die Latte (50.).
In der Folge bemühte sich die Equipe Tricolore darum, die glückliche Führung nachträglich zu verdienen, kam aber nur noch zwei weitere Male zum Abschluss aufs Tor. Joker Diaby (69.) und Rabiot (75.) scheiterten dabei an Keeper Bazunu. Die Iren wurden derweil immer stärker und wussten das französische Pressing zu überspielen. Richtig zwingend wurde die Heimelf aber erst in der Schlussphase - und brachte den Favoriten ordentlich in Bedrängnis.
Maignan rettet Frankreich den Sieg
Der konnte sich bei Keeper Maignan bedanken, dass man sich am Ende zum Sieg zitterte. Zunächst stellte ihn Teamkollege Koundé bei einer Ecke mit einem missglückten Klärungsversuch auf die Probe (89.), beim anschließenden zweiten Standard-Versuch der Iren musste der Torhüter der AC Mailand dann den Kopfball Collins' aus dem Toreck kratzen (90.).
Der Lohn für einen starken Auftritt Irlands blieb so aus, die Franzosen schlossen ihre Länderspielreise mit zwei Siegen zum Auftakt der EM-Qualifikation optimal ab.