Der Iran hatte nach zwei Siegen das Achtelfinalticket bereits sicher, wollte aber mit mindestens einem Remis gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (4 Punkte) den Gruppensieg perfekt machen. Der Tabellenzweite schielte indes noch mit einem Auge auf das Parallelspiel, wo Palästina (1) zumindest theoretisch noch Chancen hatte, die Emirate zu verdrängen - zumal es gegen das punktlose Team aus Hongkong ging.
Asien-Cup
Die entschlossen wirkenden Iraner benötigten 26 Minuten, um die verdiente Führung zu erzielen. Azmoun, aktuell von Leverkusen an die Roma verliehen, verlängerte ein hohes Zuspiel mit der Fußspitze und viel Gefühl über seinen Gegenspieler hinweg in den Lauf von Taremi, der allein vor dem Tor die Nerven behielt.
Nicht die einzige schlechte Nachricht für die Emirate, denn auch Palästina war schon früh gegen Hongkong in Führung gegangen. Lediglich die Tordifferenz sprach nun noch für das VAE-Team. Einem weiteren Treffer der Iraner wurde wegen einer knappen Abseitsposition die Anerkennung im Nachhinein verweigert, somit ging es mit dem knappen Vorsprung in die Pause.
Elfmeter-Fehlschütze rehabilitiert sich selbst
Doch für die Emirate sollte es weiterhin nicht rund laufen: Palästina hatte gerade auf 3:0 erhöht, da ergab sich nach längerer VAR-Überprüfung die große Chance auf den Ausgleich. Der gefoulte Al-Ghassani trat selbst an und scheiterte an Keeper Beiranvand. Nur eine Minute später leisteten sich die Emirate einen kapitalen Fehler im Spielaufbau. Azmoun spritzte dazwischen und bediente wie schon beim Führungstreffer Taremi, der auf 2:0 stellte (65.). Auf einmal waren die Wüstenkicker nur noch Tabellendritter.
Die Iraner hatten danach mehrere hochkarätige Chancen nachzulegen, gleich zwei Treffer wurden wegen Abseits bzw. Stürmerfoul zurückgenommen. In der 86. Minute verpasste es Azmoun, seine Leistung zu krönen, allein vor dem Tor schoss er am langen Eck vorbei.
Auch Palästina im Glück - China ist raus
Die Emirate wirkten resigniert, als sich auf einmal die Chance auf einen Konter bot. Und tatsächlich: Elfmeterfehlschütze Al-Ghassani zog von links nach innen und versenkte das Leder in der 93. Minute zum wichtigen 1:2 im langen Eck. Der Treffer reichte, um Palästina wieder auf Rang drei zu verweisen.
Doch auch die Palästinenser durften sich nach ihrem ersten Sieg im Asien-Cup überhaupt glücklich schätzen. Da Hongkongs Camargo kurz vor Schluss einen Handelfmeter an die Latte schoss, zogen sie mit dem 3:0-Erfolg als einer von vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale ein. Zwei Teams werden definitiv hinter Palästina (vier Punkte und ausgeglichene Tordifferenz) bleiben. China, mit nur zwei Punkten Drittplatzierter der Gruppe A, ist definitiv unter den beiden schlechtesten Gruppendritten und damit bereits ausgeschieden.