Kampf um den Einzug ins Viertelfinale beim Asien-Cup: Der Irak, der die Gruppe mit drei Siegen gewonnen und den Favoriten aus Japan verdient mit 2:1 geschlagen hatte, traf auf Jordanien. Die Mannschaft von Houcine Ammouta hatte den Gruppensieg in ihrer Vorrunde am letzten Spieltag durch eine 0:1-Niederlage gegen Bahrain noch abgegeben und war auf Rang drei abgerutscht.
Der Irak mit dem Braunschweiger Amyn tauschte im Vergleich zum bedeutungslosen letzten Gruppenspiel auf nahezu allen Positionen, was man der Mannschaft in Hälfte eins anmerkte. Mehrfach stand das Team von Trainer Jesus Casas Garcia in der Defensive ungestaffelt oder ließ sich leicht düpieren, nach vorne blieb der Irak bis auf einen Schuss von Bayesh ungefährlich (37.).
Jordanien brauchte aber trotz hervorragender Gelegenheiten bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte, um die Führung zu erzielen. Nach einem Fehlpass von Al-Ammari blieb Al-Naimat vor Keeper Hassan cool und hob den Ball ins Tor (45. + 1). Vorher hatte alleine sein Teamkollege Olwan drei gute Chancen vergeben. Einmal traf er das leere Tor nicht (18.), dann parierte Hassan (20.) und schließlich versagten ihm alleine vor dem irakischen Schlussmann die Nerven (28.). Der 0:1-Halbzeitrückstand war somit ein schmeichelhafter für den Irak.
Irak geht in Führung - Torschütze Hussein fliegt
Lange sah es so aus, dass der Chancenwucher aus dem ersten Durchgang sich rächen sollte für die Jordanier. Die Iraker kamen besser aus der Kabine, für Jordanien ging jetzt kaum etwas nach vorne. Der jordanische Torwart konnte sich mit zwei guten Paraden bei Schüssen von Ali (56.) und Bayesh (67.) auszeichnen. Eine Minute später war er dann machtlos: Nach einem Eckball von Jassim nickte Innenverteidiger Natiq ein - Ausgleich.
Wieder ein paar Zeigerumdrehungen danach drehten die Iraker die Partie. Der eingewechselte Doski flankte von links, Al-Arab verlängerte unfreiwillig in die Füße von Torjäger Hussein, der vor dem Tor eiskalt blieb (76.). Ein Kuriosum folgte prompt: Weil Hussein, der in Hälfte eins bereits verwarnt worden war, den Torjubel der Jordanier imitierte, sah er erneut Gelb (77.). Der Irak musste die Führung also in Unterzahl über die Zeit bringen.
Jordanien dreht die Partie in der Nachspielzeit
Jordanien blieb ruhig und versuchte, die Überzahl mit kontrollierten Ballstafetten noch zu nutzen. Nachdem Suleiman die Chance auf den Ausgleich vor Keeper Hussein noch vergab (90. +3), war wenige Augenblicke später Al-Arab zur Stelle, der einen abgewehrten Suleiman-Schuss zum 2:2 verwertete (90. + 5).
Doch es kam noch dicker für die Iraker: Sofort nach dem Ausgleich fingen die Jordanier einen missglückten Abschlag Husseins ab. Über Ratib kam der Ball auf Al-Rashdan, der aus rund 20 Metern überlegt per Schlenzer ins rechte untere Eck traf (90. + 7). Das Ende einer verrückten Partie.
Jordanien trifft nun im Viertelfinale auf Tadschikistan, das überraschend die Vereinigten arabischen Emirate im Elfmeterschießen eliminiert hatte.