Zwei Personalien waren auch am Tag der UEFA-Cup-Begegnung gegen Inter Mailand Gegenstand der Spekulation. Da war der formstarke Marko Rehmer, an dem der heutige Gegner und AC Florenz Interesse bekunden (16 Millionen Ablöse sind im Gespräch), sowie die latente Unzufriedenheit Ali Daeis mit seinen Kurzzeit-Einsätzen. Doch der Iraner sollte diesmal seine Chance bekommen, war engagiert, spielte aber insgesamt unglücklich. Von Beginn an stürmte er neben Preetz für die „Alte Dame“ aus Berlin. Die Nicht-Aufstellung von Wosz und das verletzungsbedingte (Nagelbettentzündung) Fehlen von Beinlich müssen wohl als Gründe für das mangelnde kreative Element in den Reihen der Herthaner gelten.
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Blanc, di Biagio, Recoba und vor allem der lange Zeit verletzte Vieri liefen nach ihrer guten Leistung beim 2:2 gegen Juve in der Serie A auch heute von Beginn auf.
Der Auftakt nach Maß für Internazionale nahm Hertha gleich zu Beginn der Partie den Wind aus den Segeln. Aus zumindest Abseits verdächtiger Position vollstreckte Recoba bereits in der 6. Minute, nachdem Blanc und Vieri diesen über eine sehenswerte Ballstaffette in Szene setzten konnten. Die Hauptstädter brauchten vierzig Minuten, bis sie den Schock des frühen Rückstandes verdauten und sich eine erste Chance erspielten: Der immerhin kampfstarke Deisler spielte Daei an, doch der kam beim Kopfball nicht richtig hinter das Leder und setzte den Ball über das Tor.
Die Leistungssteigerung kurz vor dem Pausentee setzte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit fort. Zu sehen war eine druckvoller agierende Berliner Mannschaft, die bereits neun Minuten nach Wiederanpfiff durch einen Distanzsschuss von Tretschok den Ausgleich markieren konnte. In der Folgezeit überliess die Hertha das Heft des Handelns aber wieder den Italienern, doch das Team des stark in der Kritik stehenden Inter-Trainers Tardelli rannte reichlich ideenlos gegen die Hertha-Defensive an. Überraschend, aber nicht unverdient, kam es kurz vor Ende der Partie zum Mailänder Siegtreffer durch den eingewechselten Sükur (87. Minute).
In einem durchschnittlichen Kick wurden die spielerischen Erwartungen an die Akteure zwar enttäuscht, doch Mailand überzeugte letztendlich aufgrund seiner kämpferischen Leistung. Sollte das Match wirklich Tardellis Schicksalsspiel gewesen sein (O-Ton des Inter-Präsidenten), haben seine Spieler durchaus erkennen lassen, dass sie an einem weiteren Engagement ihres Trainers interessiert sind.