2. Bundesliga

FCN: Jeltsch überzeugt - viel Verbesserungswürdiges

Fiel legt nach schwacher erster Hälfte Finger in die Wunde

"Hut ab" vor FCN-Debütant Jeltsch - und viel Verbesserungswürdiges

Abwehrsäule: Nürnbergs Finn Jeltsch (re.) behauptet den Ball vor FCK-Offensivspieler Richmond Tachie.

Abwehrsäule: Nürnbergs Finn Jeltsch (re.) behauptet den Ball vor FCK-Offensivspieler Richmond Tachie. IMAGO/Zink

Nach der ersten Hälfte hatte Cristian Fiel genug. Der Trainer des FCN nahm nach dem 0:1 zur Pause den schwachen Innenverteidiger Ahmet Gürleyen (kicker-Note 4,5), der vor dem Gegentor durch FCK-Offensivspieler Richmond Tachie gepatzt hatte, vom Feld. Für den ehemaligen Wiesbadener kam Deutschlands U-17-Weltmeister Finn Jeltsch ins Spiel. Ein Schachzug, der sich auszahlen sollte.

"Hut ab": Fiel mit Jeltsch sehr zufrieden

Der 17-jährige zentrale Abwehrspieler feierte ein grundsolides Profi-Debüt (kicker-Note 3). Eigengewächs Jeltsch holte sich zwar bereits nach vier Minuten eine Verwarnung ab, blieb im Anschluss aber cool. Trainer Fiel bilanzierte auf der FCN-Website, dass es aufgrund der Situation und eben der Gelben Karte "nicht so leicht" für Jeltsch gewesen sei. Dennoch habe dieser es - "auch noch gegen Ragnar Ache" - stark gemacht. "Ich kann zu Finns Leistung nur sagen: Hut ab", so Fiel.

2. Bundesliga, 22. Spieltag

Der Club-Coach hatte nach seiner Kabinenansprache gesehen, dass das Spiel seiner Mannschaft "besser, aber nicht gut" war. "Wir müssen uns alles hart erarbeiten und können nicht aus dem Stand gut spielen. Da müssen wir ansetzen." Jeltsch sprach von einem persönlichen "Sprung" und "mehr Bewegung" sowie Kampfbereitschaft des Teams ab Durchgang zwei. Zu Hälfte eins äußerte der Youngster sich nicht.

Das erledigte dafür Jeltschs Partner in der Innenverteidigung, Jannes Horn. In den ersten zehn Minuten sei der Club in viele Konter gelaufen, danach wäre dem Team mit Ball nicht viel eingefallen. "Wir haben es eher weniger gut gemacht und liefen in ein paar Gegenstöße, gehen dann zu Recht mit einem Rückstand in die Pause." Erst dann "haben wir es besser gemacht und standen defensiv kompakter und sicherer". Dennoch war für Horn allen voran "der Spielaufbau nicht gut genug". 

Horn nimmt alle Mitspieler in die Verantwortung

Einem einzelnen Spieler wie etwa Gürleyen, der vor dem 0:1 einen schwachen Pass gespielt hatte, wollte Horn nicht anzählen, "sondern die ganze Mannschaft, da den Verteidigern teilweise auch die Anspielstationen fehlten. Wir haben probiert, mit Diagonalbällen zu agieren." Der ehemalige Kölner gab indes zu: "In der zweiten Halbzeit haben wir das dann etwas umgestellt, was auch besser funktioniert hat."

Dies lag auch an Jeltsch, dem Horn ein "super" Spiel attestierte, "Respekt an ihn für seine Leistung. Es ist nicht einfach, wenn man in einem solch schwierigen Spiel reinkommt. Er hat im Spielaufbau viel Verantwortung übernommen und viele Pässe nach vorne gespielt."

Zusammengefasst ließ sich also sagen: Im vierten Spiel in Folge ohne Sieg (drei Remis) war lange nicht alles schlecht, doch eben auch nicht wirklich gut. Fiel sprach trotz Chancen zum Schluss von einem gerechten Remis, Jan Gyamerah attestierte passend: "Letzte Woche (beim 1:1 in Wiesbaden, d. Red.) haben wir zwei Punkte verloren, heute einen gewonnen. Die erste Hälfte haben wir hergeschenkt."

Fiel erwartet im Derby ein anderes Gesicht - mit den Youngstern?

Jeltsch hinterließ vor dem Derby bei der SpVgg Greuther Fürth (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Eindruck. Trainer Fiel weiß: "Wir müssen einiges ändern, um nächstes Wochenende erfolgreich zu sein. Wir müssen brennen." Damit sind alle gemeint - nicht nur Jeltsch, der ebenfalls zur Pause eingewechselte und auffällige Youngster Jannik Hofmann (21, kicker-Note 3) oder die mal wieder treffsichere Lebensversicherung Can Uzun (18, kicker-Note 2,5).

mje

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