Pochettino, Kane und die Eifersucht
"Ich möchte nicht immer dasselbe über ihn sagen, weil meine Frau sonst eifersüchtig wird - und seine Frau auch. Er ist unglaublich, er ist Harry Kane", hatte Spurs-Coach Mauricio Pochettino nach der Drei-Tore-Gala seines Mittelstürmers im Champions-League-Spiel bei APOEL Nikosia (3:0) noch gescherzt. Beim Auswärtsspiel in Huddersfield lieferte Kane weitere triftige Argumente, die für eine mögliche Eifersucht der Frauen sprechen.
Nur 24 Minuten brauchten die Londoner, um die Torausbeute der ersten sechs Premier-League-Gegner der Terrier zu egalisieren. Hauptverantwortlich dafür: Kane. Der Angreifer schüttelte Löwe im Mittelfeld leicht ab, steuerte frei auf den Ex-Mainzer Lössl zu und vollstreckte eiskalt nach rechts - 1:0 (9.). So konnte er gleich einen Haken hinter Huddersfield machen, gegen 25 seiner 26 Premier-League-Gegner hatte er nun getroffen (Cardiff fehlt). Beim zweiten Treffer beteiligte sich Kane an einer gelungene Kombination, an deren Ende Davies per Heber das 2:0 besorgte (16.).
Huddersfield stößt an seine Grenzen
Tottenham hatte Hunger, vorneweg der bestens aufgelegte Kane. Eine Körpertäuschung bei einem weiten Einwurf genügte, um zwei Gegenspieler abzuschütteln. Aus 20 Metern zirkelte der 24-Jährige die Kugel dann mit der nötigen Kraft in die linke Ecke (24.). Das Prunkstück des Teams von Trainer David Wagner, die betonfeste Defensive, sie bekam vom Champions-League-Teilnehmer und seinem Top-Torjäger die Grenzen aufgezeigt.
Huddersfield konnte sich glücklich schätzen, dass die Spurs nicht zwingend auf weitere Treffer drängten. Alli kam dem 4:0 mit seinem Pfostentreffer noch am nächsten (31.), spätestens ab dem Seitenwechsel schalteten die Gäste aber ein paar Gänge runter und sparten Kräfte. Weil Huddersfield dem nichts mehr entgegenzusetzen hatte, näherte sich die Partie fast ereignislos dem Ende. In der Nahspielzeit besorgte Joker Sissoko noch den 4:0-Endstand.
Kanes eindrucksvolle Bilanz
Vorläufig schoben sich die Spurs auf Rang drei - und Kane durch den Doppelpack neben Aguero, Lukaku und Morata auf Rang eins der Torjägerliste. In insgesamt acht Pflichtspielen im September für Tottenham und das englische Nationalteam markierte er stolze 13 Treffer - mehr schafften nicht einmal Lionel Messi (13 im März 2012) und Cristiano Ronaldo (13 im Oktober 2010).