Nach dem 1:1 von Berisha feiern die HSV-Akteure mit ihrem Trainer Doll. dpa
Der Hamburger SV trat mit drei Änderungen im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Bochum an. Atouba (nach Schambeinentzündung) ersetzte den am Arm verletzten Benjamin auf der linken Abwehrseite. Im Mittelfeld kam Laas an Stelle des angeschlagenen Feilhaber zum Einsatz. Im Angriff ersetzte der junge Albaner Berisha den Ex-Bayern Guerrero. Auf Seiten von ZSKA Moskau musste Trainer Valery Gazzaev auf die Gelb-gesperrten Rahimic und Vagner Love verzichten. Taranov und Olic standen im Vergleich zum 0:2 gegen den FC Porto neu im Team.
Die Hamburger starteten munter und mit viel Zug zum Tor in die Partie. ZSKA schien von der Lauf- und Einsatzbereitschaft der Hanseaten überrascht. Trochowski und Laas scheiterten mit Distanzschüssen in der Anfangsphase nur knapp. Früh mussten die Russen Offensivakteur Dudu Cearense ersetzten, der verletzt ausfiel und durch den defensiv-orientierten Grigoryev ausgetauscht wurde.
Mit der ersten nennenswerten Offensivaktion kamen die Moskauer zum Führungstreffer. Atouba ging gegen den in den Strafraum eingedrungenen Krasic zu ungestüm in den Zweikampf. Der Serbe ließ sich theatralisch fallen, doch Referee Farinas Elfmeter-Entscheidung war dennoch vertretbar. Olic verludt Wächter und schob mit links souverän ins linke Eck ein (23.).
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Die Hanseaten zeigten sich kaum geschockt. Van der Vaart und Ljuboja hatten jeweils per Freistoß Torgelegenheiten. Nach einem Eckball von Trochowski dann der schnelle Ausgleich: Atouba leitete den Ball per Kopf weiter und Berisha konnte allein am rechten Pfosten einschießen (28.). In der Folge blieb der HSV spielbestimmend, auch wenn die Moskauer sich nun um etwas mehr Offensive bemüht zeigten. Zwei Minuten vor der Pause hatte van der Vaart nach schöner Hereingabe von Trochowski von der linken Seite eine große Torchance, die Akinfeev gerade noch mit dem Fuß vor der Linie abwehren konnte. Nach einer sehr engagiert geführten und spielerisch ordentlichen ersten Hälfte der Hamburger war das Remis für ZSKA schmeichelhaft.
Die Hanseaten waren auch nach dem Seitenwechsel um Spielkontrolle bemüht, allerdings zeigten die Hamburger nicht mehr so viel Zug zum Tor wie noch immer ersten Abschnitt. Van der Vaart mit einem Freistoß knapp neben das Tor sowie Ljuboja mit einem Schuss aus der Drehung, den Akinfeev parierte, vergaben die besten Gelegenheiten.
Wurden von ihrem Team erhört: Die HSV-Fans vor dem Spiel um die Ehre gegen Moskau. dpa
Ein Sololauf von Zhirkov stürzte das Doll-Team und seine Anhänger wieder zurück in die Krise. Nach Marsch durch die komplette HSV-Abwehr überwand der Russe schließlich Wächter mit einem Schuss durch die Beine (65.). Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst pfiffen die HSV-Fans Atouba, den sie als Sündenbock ausgemacht hatten, aus. Der Kameruner forderte daraufhin seine Auswechslung und bedachte das Publikum nach dem Austausch gegen Feilhaber mit eindeutigen Gesten. Schiedsrichter Farina zeigte Atouba daraufhin die Rote Karte.
Danach wirkte das Doll-Team zunächst wie gelähmt - um doch noch die Wende zu schaffen: Bezahlt machte sich dabei vor allem die Hereinnahme von Sanogo. Unmittelbar nach der Einwechslung des Ivorers erzielte van der Vaart nach verunglücktem Befreiungsversuch der Moskauer den Ausgleich (84.). Der in der Bundesliga bis Februar gesperrte Niederländer war es dann auch, der Sanogos Siegtreffer mit einem wunderbaren Zuspiel einleitete (90.).
Die Hamburger verabschieden sich nach einer ansprechenden Leistung mit einem knappen Erfolg aus dem internationalen Geschäft. Ab jetzt heißt die Aufgabe für den HSV nur noch "Klassenerhalt". Auch ZSKA scheidet aus der Champions League aus, darf aber im UEFA-Cup weiterspielen.