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Jünger war keiner: Überragender Stroud führt Texans gegen Browns zum Sieg

Clevelands Flacco leistet sich zwei Interceptions

Jünger war keiner: Überragender Stroud führt Texans gegen Browns zum Sieg

Hatte allen Grund zu feiern: Texans-Quarterback C.J. Stroud.

Hatte allen Grund zu feiern: Texans-Quarterback C.J. Stroud. Getty Images

Er gilt als ganz heißer Kandidat auf die Auszeichnung als "Offensive Rookie of the Year". Weshalb, unterstrich C.J. Stroud beim deutlichen 45:14-Erfolg der Houston Texans in der Wild Card Round der NFL gegen die Cleveland Browns. Der Quarterback der Texans brachte 16 seiner 21 Pässe für 274 Yards und drei Touchdowns bei keiner Interception an den Mann. Mit einem Quarterback Rating von 157,2 schrammte er nur knapp am Höchstwert vorbei und stellte einen ligaweiten Rekord auf, denn noch kein Spielmacher war bei seinem ersten Play-off-Sieg jünger.

Stroud löste mit 22 Jahren und 102 Tagen den bisherigen Rekordhalter Michael Vick ab, der 2002 die Atlanta Falcons im Alter von 22 Jahren und 192 Tagen zum Play-off-Sieg geführt hatte. "Ich bin sehr glücklich, dass ich mit einem so großen Namen wie Michael Vick in Verbindung gebracht werde, der in meiner Kindheit mein Lieblings-Quarterback war", sagte Stroud.

"C.J. ist der Grund, warum wir in dieser Position sind", lobte Head Coach DeMeco Ryans nach der Partie seinen Spielmacher überschwänglich: "Er ist etwas Besonderes, ein besonderer junger Mann. Ein besonderer Spieler. Er glänzt immer wieder - egal wie groß der Moment ist."

Glänzen ließ Stroud auch seine Mitspieler, besonders Wide Receiver Nico Collins, der mit 96 Yards knapp an der 100-Yard-Marke vorbeischrammte, aber einen Touchdown über 15 Yards erzielte. Den längsten Touchdown-Pass fing aber Tight End Brevin Jordan über 76 Yards, der dritte Touchdown ging auf das Konto vom anderen Tight End Dalton Schultz. "Unser ganzes Team stützt sich auf C.J. - und er hat die Schultern, um diese Last zu tragen", sagte Ryans.

Spieler, Trainer, Offensive, Defensive, Spezialteams - nicht gut genug.

Clevelands Head Coach Kevin Stefanski

Dagegen erlebte auf der anderen Seite Joe Flacco einen gebrauchten Abend. Zwei Tage vor seinem 39. Geburtstag erreichte er zwar 307 Yards über die Luft, allerdings leistete er sich zwei Interceptions. "Es ist auf jeden Fall schade, wie es gelaufen ist, und im Moment schwer zu verkraften", sagte Flacco nach seinem 17. Play-off-Game.

Die Browns kassierten ihr höchste Niederlage in den Play-offs seit einem 0:34 bei den Baltimore Ravens Ende Dezember 1968. "Wir haben uns einen schlechten Tag ausgesucht, um einen schlechten Tag zu haben", sagte Head Coach Kevin Stefanksi. "Das gilt für uns alle: Spieler, Trainer, Offensive, Defensive, Spezialteams - nicht gut genug."

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Doch alleine die Play-off-Teilnahme stellt für die durch Verletzungen nur so gebeutelten Browns ein Erfolg dar. Der etatmäßige Quarterback Deshaun Watson - 2022 von den Browns für viel Draft-Power ausgerechnet aus Houston geholt - verpasste verletzungsbedingt fast die komplette Saison, sein Ersatzmann Dorian Thompson-Robinson enttäuschte. So musste der Ende November 2023 verpflichtete Routinier Flacco die Kohlen aus dem Feuer holen und führte Cleveland mit vier Siegen in seinen fünf Spielen tatsächlich noch in die Post-Season. Dort aber erwies sich die Hürde Houston als zu hoch. Einzig Running Back Kareem Hunt mit zwei Touchdowns brachte die Browns auf das Scoreboard.

Dennoch konnte Cleveland die Partie lange Zeit offen halten. Der Knackpunkt waren dann aber die zwei Interceptions von Flacco im dritten Viertel, die die Texans durch Steven Nelson und Christian Harris jeweils per Pick Six direkt verwandelten. So stand es vor dem Schlussabschnitt 38:14 für Houston, das den Sieg dann sicher über die Zeit brachte.

jer

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