Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann wechselte nach dem 4:0-Heimsieg gegen RB Leipzig komplett durch und stellte elf neue Akteure in die Startelf. Die arrivierten Stammkräfte um Keeper Baumann, Hübner, Amiri & Co. wurden geschont.
Rasgrad-Trainer Dimitar Dimitrov hingegen brachte im Vergleich zum letzten Auftritt in der Europa League gegen Basaksehir (1:2) nur einen neuen Spieler: Dyakov rutschte für Lukoko (nicht im Kader) in die erste Elf.
Rasgrad, das in einem 4-3-3 agierte, übernahm von Beginn an die Kontrolle und suchte den Weg in die Spitze. Die bunt zusammengewürfelte Hoffenheimer Truppe, immerhin mit 23 Jahren und 34 Tagen die jüngste Anfangself seit dem 3:2-Sieg auf Schalke im Mai 2009, tat sich schwer, ließ jedoch keine wirklichen Gelegenheiten der Bulgaren zu.
Gruppe C, 6. Spieltag
Premierentreffer für Ochs
Die Kraichgauer fanden langsam in die Partie hinein, erblickten, wie Nagelsmann vor der Partie gesagt hatte, peu à peu "das Profi-Licht der Welt" und präsentierten sich eiskalt: In der 25. Minute, es war die erste Offensivaktion des Bundesligisten, setzte Hack Ochs mit einem Pass von der Grundlinie in Szene. Der 20-jährige Angreifer schloss aus acht Metern ab und erzielte das erste Tor seiner noch jungen Profikarriere. Rasgrad hatte auch nach dem durchaus überraschenden Rückstand das Gros an Ballbesitz, wusste mit diesem jedoch nicht wirklich etwas anzufangen. Bis zur Pause kreierten die Gäste lediglich eine Halbchance, Wanderson verzog freistehend aus 14 Metern (36.), blieben ansonsten aber harmlos.
Enttäuschung pur: Nach dem Ausgleich zum 1:1 hadern die Spieler der TSG. imago
Nach dem Seitenwechsel hatte die TSG durch Ochs und Rossipal innerhalb einer Minute zwei gute Gelegenheiten (47.), ließ jedoch Präzision vermissen. Nach 55 Minuten kam es dann ganz bitter für die Kraichgauer: Zunächst musste Ochs mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden, dann klärte Rasgrad-Keeper Renan einen Ball mit der Hand klar außerhalb des Strafraums (60.). Während sich Nagelsmann über diese Szene noch beim vierten Offiziellen echauffierte, schlug Wanderson zu und erzielte, von Marcelinho auf die Reise geschickt, das 1:2 (62.). Doch auch hier war Referee Orel Grinfeld aus Israel ein entscheidendes Detail verborgen geblieben: Da sich der Brasilianer im Laufduell mit Passlack durch ein Handspiel einen Vorteil verschafft hatte, hätte der Treffer nicht zählen dürfen.
Platzverweis für Joker Keseru
In der Folge wurde die Partie hektisch. Die Gäste aus Bulgarien hielten gegen die technisch besseren Hoffenheimer mit Härte dagegen und versuchten, den Punkt über die Zeit zu bringen. Taktische Fouls, Nickeligkeiten und viele Karten prägten die Schlussphase. Unrühmlicher Höhepunkt: Die Rote Karte für den eingewechselten Keseru nach einer Tätlichkeit (83.). In den letzten Minuten drängte die TSG in Überzahl noch auf den Sieg, doch Bühler (85./88.) und Hoogma brachten das Spielgerät nicht im Tor unter. Letztlich blieb es beim Remis, das Rasgrad zum Einzug ins Sechzehntelfinale reichte.
Hoffenheim gastiert am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bei Hannover 96. Rasgrad ist am Montag (16.30 Uhr) bei Pirin Blagoevgrad gefordert. Die Auslosung der nächsten Runde findet am Montag, 11. Dezember (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) statt.