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Posch und Skov nutzen Müllers Patzer

TSG bezwingt Mainz 2:1 - Sorgen um Kaderabek

Posch und Skov nutzen Müllers Patzer

Versenkte einen direkten Freistoß: Robert Skov.

Versenkte einen direkten Freistoß: Robert Skov. imago images

Im Trainingslager hatte Hoffenheims Chefcoach Sebastian Hoeneß noch zwei komplett durchmischte Mannschaften gegen Fürth (1:0) und Nürnberg (2:5) ins Rennen geschickt. An diesem frühen Samstagnachmittag eröffnete eine Aufstellung den Doppelspieltag, die auch im Ernstfall durchaus eine erste Elf darstellen könnte.

Dabei beließ es Hoeneß zunächst bei seiner bislang favorisierten Grundformation, einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute. Doppelt interessant, weil dieses Mal die bislang auf der Sechs agierenden Florian Grillitsch und Kevin Vogt gemeinsam auf dem Platz standen. Dabei spielte der Ex-Kapitän die zentralere Rolle und ließ sich im eigenen Spielaufbau häufig auch zwischen die Innenverteidiger Benjamin Hübner und Stefan Posch fallen. Gegen den Ball aber rückte Vogt auf die Sechs, während Grillitsch die Rolle als linker Achter übernahm.

Trotz der personell starken Besetzung kam die TSG gegen die Mainzer nur schwer ins Spiel und mussten dem Gegner in der ersten Halbzeit sogar mehr Spielanteile genehmigen. Aus dem Spiel heraus kamen nur Christoph Baumgartner, dessen Rückpass allerdings verpuffte, und Munas Dabbur aus der Distanz (24.) in aussichtsreiche Positionen. Ansonsten sorgten nur Standardsituationen für Gefahr für die Mainzer, vor allem, wenn Linksfuß Robert Skov antrat. Die beste Gelegenheit aber bot sich den gut organisierten und giftigen Gästen bereits nach acht Minuten, aber der völlig frei gespielte Kunde verfehlte das Hoffenheimer Tor aus kurzer Distanz knapp.

Mateta trifft zur Mainzer Führung

Deutlich agiler und entschlossener kamen die Hoffenheimer aus der Pause und hätten durch Dabbur (49.) oder Andrej Kramaric (51.) eigentlich in Führung gehen müssen. Im Gegenzug nutzte Mainz eine Schläfrigkeit in der TSG-Abwehr. Da lief Quaison bei einem schnell ausgeführten Freistoß von Baku Kapitän Hübner im Rücken weg, die scharfe Hereingabe des Mainzer Zehners versenkte Mateta zum 0:1 (51.).

Posch und Skov drehen den Spieß um

Das spornte die Gastgeber und deren Offensivspiel nun richtig an, vor allem Skov drehte auf. Nur drei Minuten später ließ der Mainzer Keeper Florian Müller einen scharfen Freistoß des Schweden nach vorne abprallen, Stefan Posch staubte zum Ausgleich ab. Zwei weitere Flanken Skovs (56., 57.) brachten erneut Gefahr, ehe der 24-jährige Linksfuß mit einem Traumtor die TSG in Führung schoss. Skov zirkelte einen Freistoß aus gut 25 Meter aus halblinker Position mit Wucht und Präzision in den rechten Winkel. Erneut sah Müller dabei aber nicht gut aus, weil der Schlussmann der Gäste nach einem fatalen Zwischenschritt ins Mauer-Eck nicht mehr an den ansonsten erreichbaren Ball kam (63.).

Gegen die in einem 4-2-3-1 spielenden Gäste kamen die Hoffenheimer nun deutlich besser ins Spiel und ließen Ball und Gegner laufen. Kramaric hätte nach einem Konter eigentlich erhöhen müssen, doch der Heber des Kroaten über Müller hinweg landete neben dem leeren Tor (72.). Nach mehreren Wechseln auf beiden Seiten verflachte die Partie gegen Ende.

Unterm Strich betrieb die TSG mit diesem Erfolg Wiedergutmachung für die deftige 2:5-Klatsche vor einer Woche gegen den Zweitligisten Nürnberg. Allerdings musste Rechtsverteidiger Pavel Kaderabek schon nach einer knappen halben Stunde verletzt vom Feld, der Tscheche hat sich offenbar eine Blessur an der rechten Wade zugezogen, deren Schwere noch unklar ist. An seiner Stelle konnte dann eine Stunde lang Joshua Brenet Eigenwerbung betreiben, der Niederländer könnte die TSG noch verlassen.

Michael Pfeifer