TSG-Coach Pellegrino Matarazzo hatte nach dem 2:0-Auswärtserfolg in Köpenick eigentlich keinerlei Gründe, sein Team zu verändern. Schließlich hatte Hoffenheim den vierten Dreier in Folge eingefahren - musste aber zwei erzwungene Wechsel hinnehmen: Kaderabek (Adduktoren) und Weghorst (Oberschenkel) fielen aus. Bebou und Grillitsch rückten in die Startelf und sahen sich zunächst einem etwas griffigeren Gast gegenüber.
Brooks, Hummels und Baumann werden bestraft
Dortmund kam besser in die Partie, erarbeitete sich Feldvorteile und die erste gute Chance. Malen, von Edin Terzic im Vergleich zum 1:0-Arbeitssieg gegen Wolfsburg für Bynoe-Gittens (Bank) in der Startelf beordert, scheiterte mit seinem Linksschuss jedoch an Baumann (15.). Nur drei Zeigerumdrehungen war der Kapitän der Hausherren aber machtlos. Brooks ließ sich als letzter Mann den Ball abluchsen, Füllkrug nutzte die Einladung zum ersten Treffer für den neuen Arbeitgeber (18.).
Mitten in eine Phase, in der die Borussia die Partie eigentlich unter Kontrolle hatte, gab es dann aber einen folgenschweren Patzer der Gäste. Hummels spielte Stach die Kugel in die Füße und legte den Ex-Mainzer - es gab Strafstoß (23.). Eine sehr enge Entscheidung, fand der erste von zwei Kontakten doch noch vor der Strafraumkante statt. Kramaric war dies egal, der Kroate traf eiskalt zum Ausgleich (25.).
Bundesliga, 6. Spieltag
Aus der anschließend langsam kippenden Angelegenheit machten die Kraichgauer aber nicht mehr, weshalb eine phasenweise wackelnde Borussia kurz vor der Halbzeit die zweite Führung bejubeln durfte: Baumann klatschte eine Malen-Flanke in Richtung von Reus, der dankend direkt abnahm (45.+3).
Prömel und die Latte verhindern den Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber mit Dampf aus der Kabine. Erst spielte Kramaric mit einem herrlichen Heber Prömel frei, der aus kürzester Distanz freistehend fast etwas kläglich per Kopf an Kobel scheiterte (48.). Kurz darauf war der Schweizer Keeper dann im Glück, als Skovs Freistoß an die Latte klatschte (51.).
In der Folge zog Hoffenheim das Spiel an sich. Die Hausherren dominierten, drückten, drängten, aber kamen lange nicht mehr zu richtigen Torchancen. Trotz phasenweise über 70 Prozent Ballbesitz sollte es für den Kasten Kobels nicht wirklich brenzlig werden - auch nicht, nachdem Bensebaini binnen vier Minuten erst Gelb (67.) und dann Gelb-Rot (71.) sah.
Ryersons Kraftakt zur Entscheidung
Hoffenheimer Halbchancen prägten lange das Bild, bevor es mal wieder richtig gefährlich wurde - allerdings für Baumann. Adeyemi zog mit viel Tempo in die Mitte und schloss aus wenigen Metern ab, der TSG-Schlussmann wehrte stark mit dem Fuß ab und hielt sein Team im Spiel (82.). Daraus machten die Kollegen vor ihm allerdings nichts mehr. Stattdessen legte Ryerson tief in der Nachspielzeit nach eigenem Ballgewinn einen unwiderstehlichen Sololauf über die linke Bahn aufs Parkett, nach dem er cool per Tunnel zum 3:1-Endstand traf (90.+5).
Die TSG Hoffenheim bestreitet am 7. Oktober (Samstag, 18.30 Uhr) das Samstagabendspiel in Bremen. Der BVB ist unter der Woche erst einmal im internationalen Geschäft gefordert. Beim heimischen CL-Auftakt empfangen die Borussen die AC Mailand am Mittwochabend (21 Uhr). Drei Tage später geht's in der Bundesliga gegen den 1. FC Union Berlin weiter (15.30 Uhr).