In einem vor allem nach der Pause enttäuschenden Drittrunden-Hinspiel trennten sich die Hertha und Inter Mailand im nicht ausverkauften Olympiastadion torlos. Nachdem die Hauptstadt-Elf im ersten Abschnitt noch Druck ausübte und zu einigen Chancen kam, tat sich nach dem Seitenwechsel nicht mehr viel. Das Erreichen des Achtelfinals ist für die Berliner damit in weite Ferne gerückt.
Stimmen zum Spiel Die 3. Runde im Überblick
Leicht entspannt hatte sich die personelle Notlage der Herthaner vor der Partie gegen den italienischen Altmeister. Sebastian Deisler war genauso wieder genesen wie die beiden routinierten Abwehrkräfte Rehmer und van Burik. Im Sturm vertrat Daei Alex Alves, Beinlich fehlte noch und wurde durch Dardai ersetzt. Die Lombarden gingen mit den beiden Spitzen Hakan Sükür und Alvaro Recoba ins Spiel. Topstar Christian Vieri blieb vorerst auf der Bank.
Die Hertha legte feurig los. Nach einer Flanke von Michael Hartmann schraubte sich Alves-Ersatz Daei hoch. Inters französisches Torwarttalent Frey kratzte den Kopfball des Iraners noch von der Linie (5.). Im Gegenzug ließ Hakan Sükür dann jedoch gleich zwei Mal seine Gefährlichkeit aufblitzen. Zunächst legte er für Recoba auf, dessen Schuss Rehmer von der Torlinie schlug. Kurz darauf klärte Schmidt in letzter Sekunde gegen den türkischen Nationalspieler (8.). Die Elf von Jürgen Röber versuchte weiterhin, das Spiel zu gestalten Inter konterte. Und das brandgefährlich. So war der Urugayer Recoba nach einem Di Biagio-Pass auf und davon, schoss das Leder jedoch frei stehend weit am Kiraly-Kasten vorbei (18.). Die nächste Chance für Berlin bot sich Rehmer per Kopf nach einer Deisler-Ecke, Frey war einmal mehr auf dem Posten (30.). Sechs Minuten vor der Pause fügte Daei mit einem Gewaltschuss aus halblinker Position einen weiteren Höhepunkt hinzu. Den Schlusspunkt in Abschnitt eins setzte wiederum Recoba, der Gabor Kiraly mit einer raffinierten Ecke beinahe überlistet hätte (45.).
In der 52. Minute machte dann Inter-Trainer Tardelli sein Versprechen wahr und brachte den wiedergenesenen Christian Vieri für Hakan Sükür. Die erste Chance bot sich dem 90-Millionen-Mann in der 66. Minute, als Cordoba dem Hertha-Mittelfeld auf und davon gelaufen war und Recoba ins Spiel gebracht hatte. Der Südamerikaner überwand Kiraly mit einem Heber, Vieri verstolperte aus kurzer Distanz die gute Gelegenheit. Vom ansehnlichen Hertha-Spiel der ersten Hälfte war nach dem Wechsel nichts mehr zu sehen. Inter kontrollierte die Partie und lullte den Bundesligisten ein. Und als Wosz angeschlagen passen musste und Deisler nicht mehr konnte, war keiner mehr auf dem Platz, der die beiden Spitzen noch gefährlich ins Spiel brachte. Bezeichnend, dass die einzige Chance der Hausherren nach der Pause aus einem Fernschuss von Rehmer resultierte, den Frey problemlos parieren konnte (84.).
Analyse mit Noten folgt am Mittwochabend