Champions League

Ander Herrera warnt Leipzig: "Das ist auch gefährlich für sie selbst"

PSG fühlt sich bereit für RB

Herrera warnt Leipzig: "Das ist auch gefährlich für sie selbst"

Bereit für RB: Paris-Mittelfeldspieler Ander Herrera.

Bereit für RB: Paris-Mittelfeldspieler Ander Herrera. imago images

Aus Lissabon berichtet Jörg Wolfrum

Nicht Neymar sprach, nicht Kylian Mbappé, auch nicht der Siegtorschütze vom Viertelfinale gegen Ataltanta Bergamo, Eric Maxim Choupo-Moting. Ander Herrera war am Dienstag der offizielle Vertreter aus der PSG-Mannschaft, der vor dem Halbfinale gegen RB Leipzig am heutigen Dienstag um 21 Uhr im Estadio Da Luz zu den Medien sprach. Das sollte ein Zeichen sein in Sachen mannschaftlicher Geschlossenheit.

PSG-Trainer Thomas Tuchel hatte zuvor in seinen Ausführungen diesen Punkt angesprochen: Die Atmosphäre unter den Schlüsselspielern stimme und damit auch die Atmosphäre im Team. "Wir haben Hunger, wir sind da, um zu gewinnen. Und wir können auch leiden", hatte der 46-jährige Coach gesagt.

Leiden kann auch Ander Herrera, der Baske im defensiven Mittelfeld, der vor der Saison ablösefrei von Manchester United gekommen war. Der 31-Jährige steht für den Mannschaftsgeist: Gegen Bergamo stand er in der Startelf, machte dann, beim Stand von 0:1, Mitte der zweiten Halbzeit Platz für Julian Draxler. Herrera also sagt: Druck sei "in einem Halbfinale normal", darüber müsse man nicht sprechen. Vielmehr sei das Spiel gegen Leipzig aber "eine riesige Chance". Denn: "Wir haben national viele Titel gewonnen. Doch wir haben einen Traum."

Und dieser Traum ist der Henkelpott. Erst recht angesichts der Rieseninvestitionen der Besitzer aus Katar, der Quatar Sports Investments, die 2011 einstieg und 2012 den Verein gänzlich übernahm. Und erst recht nachdem man zuletzt zweimal in Folge im Achtelfinale ausgeschieden ist. 2019 übrigens gegen ManUnited - mit Ander Herrera.

Diesmal glaubt man sich bei Paris besser aufgestellt. Rechtzeitig für die heiße Phase des "Final 8" scheint der pfeilschnelle Stürmer Kylian Mbappé wieder fit. Und Superstar Neymar plagen, anders als in den Vorjahren, wo er teils sogar passen musste in den K.-o.-Spielen, diesmal keine Verletzungen.

Zu diesen positiven Aspekten kommt der Mannschaftsgeist. "Wir haben viele Kapitäne", sagt Herrera. Und er meint damit nicht nur die Spieler mit der Armbinde, allen voran den langjährigen Mannschaftsführer Thiago Silva. "Ich meine 'Kapitäne', was die Wortführung und Handeln auf dem Platz angeht." Und dann zählt er auf: Defensivspieler Marquinhos etwa oder Neymar, "der die Bälle verlangt", oder auch Torwart Keylor Navas, "der immer versucht, eine kompakte Truppe zu bilden".

Navas-Ersatz Rico? "Wir vertrauen ihm"

Dass der Costa-Ricaner gegen Bergamo verletzt runter musste und auch gegen Leipzig von Sergio Rico ersetzt werden dürfte? "Wir vertrauen ihm, er hat mit Sevilla die Europa League gewonnen. Mit ihm werden wir keine Probleme haben. Er hat gezeigt, dass er ein guter Torhüter ist", erklärt Herrera.

Die Europa League hat 2017 auch Herrera mit Manchester United gewonnen. Für den kicker war er im Finale beim 2:0 gegen Ajax der Notenbeste auf dem Platz. Er sorgte als Sechser für das Gleichgewicht auf dem Platz zwischen Offensive und Defensive.

Ähnliches sei nun im Estadio Da Luz wichtig, so Herrera, der gegen Bergamo im Viertelfinale als linker Achter auflief. "Leipzig greift mit vielen Leuten an, oft mit sechs oder sieben. Das ist gefährlich für uns."

Doch der Spanier schickt zugleich eine Warnung an den Gegner: "Das ist auch gefährlich für sie selbst. Dadurch öffnen sich Räume für uns. Und unsere Stürmer sind auch sehr schnell." Will heißen: Es könnte schnell vorbei sein mit Leipzigs Traum vom Henkelpott. Den wollen dann doch lieber Herrera und PSG weiterträumen.

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