3. Liga

Heidenheim feiert, Leipzig gewinnt das Topspiel

VfB II gewinnt das Kellerduell, FCS vor dem Abstieg

Heidenheim feiert, Leipzig gewinnt das Topspiel

Treffsicher: Soufian Benyamina erzielte die Führung für Münster gegen Saarbrücken.

Treffsicher: Soufian Benyamina erzielte die Führung für Münster gegen Saarbrücken. Imago

FCS kurz vor dem Abstieg

Am Sonntag musste der 1.FC Saarbrücken bei Preußen Münster einen herben Rückschlag im Abstiegskampf einstecken. Durch den 2:0-Erfolg von Preußen Münster gehen in Saarbrücken mit nun schon sieben Punkten Rückstand ans rettende Ufer langsam die Lichter aus.

Die Gäste aus dem Saarland nahmen gleich zu Beginn das Heft in die Hand und waren vor allem bei Standards gefährlich. Korte scheiterte mit einem Freistoßkracher aus über 30 Metern an der Latte. Die Gastgeber beschränkten sich in der ersten Hälfte vorwiegend auf Entlastungsangriffe, ohne sich viele Chancen herauszuspielen. Nach Wiederanpfiff machten es die Preußen aber besser und erzielten durch Benyamina die Führung (52.). Die Saarbrücker reagierten auf diese kalte Dusche wie gelähmt und kamen nicht mehr richtig ins Spiel. Die Münsteraner hingegen nutzten ihre zweite Chance eiskalt aus und gewannen das Spiel durchaus verdient.

Rasenballsportler gewinnen Kracher gegen Lilien

Leipzigs Jung

Er traf im Spitzenspiel: Leipzigs Jung. getty Images

Zweifellos stieg am Samstag das Spitzenspiel des 35. Spieltags in Sachsen, wo der Zweite aus Leipzig den Dritten aus Darmstadt zu Gast hatte und Wiedergutmachung für das jüngste 3:3 gegen den BVB II leisten wollte. "Wenn wir so weiterspielen, steigen wir nicht auf", hatte RB-Trainer Alexander Zorniger gewarnt und wurde von seinen Schützlingen offenbar erhört: Die Roten Bullen begannen forsch, aggressiv und gingen durch Jung per Fernschuss verdient in Führung (15.).

Darmstadt, das wieder mit Top-Torjäger Stroh-Engel (nach Gelb-Sperre) am Start war, sah die eigenen Felle davon schwimmen – die hessische Erfolgsgeschichte von 17 Spielen ohne Niederlage schien ein Ende zu finden. So kam es dann auch, denn die Leipziger brachten den Dreier über die Zeit, mussten allerdings lange zittern, auch, weil sie einige gute Chancen liegen ließen - am Ende blieb das aber ungesühnt.

Heidenheimer Aufstiegsparty kann starten

Ein Duell der Gegensätze lieferten sich die SV Elversberg und Spitzenreiter 1. FC Heidenheim. Während die SVW ums nackte Überleben kämpft, konnte der FCH den Aufstieg perfekt machen. Klar, dass bereits vor der Partie Partystimmung in Heidenheim herrschte. "Ich gehe davon aus, dass wir demnächst etwas zu feiern haben", hatte unter anderem Angreifer Thurk erklärt und erlebte dann sein blaues Wunder: Wenige Sekunde nach Anpfiff traf Luz aus der zweiten Reihe und erschütterte die Heidenheimer bis ins Mark. Der Spitzenreiter tat sich auch in der Folge schwer und fand nicht ins Spiel.

Heidenheims Christian Sauter

Ließ die Korken knallen: Heidenheims Christian Sauter. Imago

SVE-Neu-Coach Roland Seitz hatte sein Team glänzend eingestellt und konnte sich dann auch noch auf Schlussmann Kronholm verlassen, der in der 28. Minute einen Strafstoß von Schnatterer parierte, ehe Thurk zu allem Überfluss auch noch wegen einer Tätlichkeit Rot sah (45.). Nach dem Seitenwechsel jedoch die Wende: Heise zirkelte einen Freistoß aus der zweiten Reihe zum 1:1 in die Maschen (53.) und sicherte seinen Farben somit zumindest einen Punkt, der ob der Darmstädter Niederlage letztlich ausreichte, um den Aufstieg zu besiegeln.

MSV ringt Osnabrück nieder und bleibt oben dran

Im Rennen um Platz vier, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, trafen mit Duisburg und Osnabrück zwei direkte Verfolger aufeinander. Die Lila-Weißen hatten dabei die große Chance, mit einem Dreier die Zebras klar zu distanzieren, nutzten diese nicht. Vielmehr traf Routinier Bajic nach dem Seitenwechsel mitten ins Schwarze und sicherte den Meiderichern so einen Minimalsieg, durch den sie den Rückstand auf den vierten Platz auf gerade einmal einen Punkt verkürzten.

Haching rutscht unter den ominösen Strich

Ein echtes Abstiegsendspiel stand zwischen der Reserve des VfB Stuttgart und der SpVgg Unterhaching an. Die Hachinger fühlten sich spätestens seit dem Sieg gegen Elversberg (2:0) für das schwere Auswärtsspiel gewappnet, wurden von VfB dann aber kalt erwischt: In der 52. Minute legte Kiefer den Grundstein für den schwäbischen Erfolg. Dieser erwies sich übrigens als Offensivspektakel, da Voglsammer (56.) und Hummels (75.) für die Oberbayern sowie auf der Gegenseite Janzer (70.) und Breier (78.) für die Stuttgarter trafen. Am Ende stand ein 3:2-Sieg des VfB, durch den die SpVgg unter den ominösen Strich rutschte.

Hansa: Endlich raus aus der Krise!

Bei Hansa Rostock wurde zuletzt nach nur einem von 18 möglichen Punkten die Reißleine gezogen und Dirk Lottner als Feuerwehrmann installiert. Der 42-Jährige musste beim Tabellenschlusslicht Wacker Burghausen jedoch auf Stürmer Savran (Gelb-Sperre) verzichten, konnte sich dafür aber auf Blacha verlassen, der bereits in der siebten Minute einnetzte. Das Gegentor zeigte Wirkung, Wacker schien von der Rolle und schaffte es fortan nicht mehr, ernsthaft Paroli zu bieten. Am Ende stand eine 0:1-Niederlage und wohl auch die Gewissheit, dass die Mannschaft von Trainer Uwe Wolf den Klassenerhalt nicht mehr schaffen wird. Die Chancen dafür sind ohnehin nur noch theoretischer Natur, bei acht Punkten Rückstand und noch drei ausstehenden Spielen. Aus Hansa-Sicht gab es jedoch einen Wermutstropfen: Starke sah kurz vor Schluss Gelb-Rot (82.).

Für HFC scheint die Saison gelaufen

Um Rang vier ging es auch beim Duell des Halleschen FC und den Kickers aus Stuttgart. Vor allem für den HFC, der ohne Topstürmer Sembolo (Gelb-Sperre) zur Tat schreiten musste, war es die letzte Chance, um sich noch einmal oben heranzupirschen. Diese wurde dann aber nicht ergriffen, auch weil Lindenhahn einen Elfmeter gegen Calamita verursachte. Marchese verwandelte (25.). Zu drei Punkten sollte es für die Gäste am Ende doch nicht reichen, weil Merkel in der Schlussminute den 1:1-Endstand markierte. Das dürfte für den HFC aber zu wenig sein, fünf Punkte auf Platz vier scheinen eine zu hohe Bürde zu sein. Für die Hallenser dürfte die Saison 2013/14 damit de facto gelaufen sein, wohingegen die Kickers auf Rang sieben liegend weiter aussichtsreich im Rennen um den vierten Platz verbleiben.

Wehen Wiesbaden findet seine Form

Vor der Begegnung zwischen Wehen Wiesbaden und dem Chemnitzer FC herrscht verkehrte Welt. Die Gastgeber, die noch um Platz vier kämpfen, waren spätestens nach der 0:3-Pleite in Regensburg auf der Suche nach ihrer Form. Ganz im Gegensatz zum CFC, der sich nach dem überzeugenden 4:0 über Erfurt nun aller Abstiegssorgen entledigen wollte. Beim SVWW sollte das nicht gelingen, denn Jänicke entschied das Duell mit seinem frühen Treffer nach neun Minuten zugunsten der Wehen Wiesbadener, die sich ob des Dreiers auf Platz vier vorschoben und von nun an der Gejagte sein werden.

Nullnummer der "Störche"

Holstein Kiel stand vor dem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg vor der Frage, wer denn nun auflaufen sollte – immerhin fehlten im Vergleich zur bitteren 0:3-Pleite in Heidenheim Schäffler (Rotsperre) sowie die gelbgesperrten Breitkreutz und Danneberg. Holstein-Coach Karsten Neitzel fand dennoch eine schlagkräftige Truppe, die gegen den Jahn dann ein 0:0 einfuhr, auch weil Jakusch einen Foulelfmeter von Hein parierte (79.).

RWE feiert: Engelhardt und Brandstetter machen alles klar

Marco Engelhardt

Er ging mit seinem Treffer zum 1:0 voran: Erfurts Marco Engelhardt. imago

Am Donnerstag eröffneten mit Erfurt und Borussia Dortmund II zwei Tabellennachbarn den 35. Spieltag. Die Gäste wollten dabei den Schwung aus dem starken 3:3 gegen RB Leipzig nach Thüringen mitnehmen, schafften das letztlich aber nicht. Nach einem schwachen ersten Durchgang, der keine Höhepunkte zu bieten hatten, bogen die Gastgeber dank eines Doppelschlags von Engelhardt (50.) und Brandstetter (51.) auf die Siegerstraße ein und ließen sich den Dreier in der Folge nicht mehr nehmen. Für den 3:1-Endstand sorgten noch Kammlott (83.) und Dortmunds Thiele (85.).

RWE beendete damit die eigene Negativserie von zuvor drei Niederlagen in Serie, während die Westfalen nach sechs ungeschlagenen Partien in Folge (ein Sieg, fünf Remis) den Platz mal wieder als Verlierer verlassen mussten. Ferner bleibt noch festzustellen, dass es auch im sechsten Drittligavergleich dieser beiden Mannschaften kein Remis gab - Erfurt, das endgültig gerettet ist, hat nun vier Siege gegen den BVB auf der Habenseite, bei zwei Niederlagen.