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Bundesliga Spielbericht
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SC Magdeburg lässt HSV Hamburg keine Chance

18-Tore-Vorsprung zur Halbzeit:

SC Magdeburg lässt HSV Hamburg keine Chance

Gisli Kristjansson übernahm bei Magdeburg wieder die Spielsteuerung.

Gisli Kristjansson übernahm bei Magdeburg wieder die Spielsteuerung. IMAGO/Jan Huebner

In den ersten beiden Minuten lieferten sich die beiden Mannschaften noch einen temporeichen Schlagabtausch. Der SC Magdeburg legte durch Omar Ingi Magnusson früh vor, doch Azat Valiullin konterte sofort (1:1, 2.). Dass sich die Gäste in den folgenden Minuten über 5:3 (6.) auf 7:4 (8.) absetzen konnte, lag in der höheren Fehlerquote der Gastgeber begründet.

Nach dem 10:6 (14.) durch Tim Hornke zog Torsten Jansen die Auszeit und brachte in Leif Tissier einen frischen Spielmacher. Der Ball ging jedoch erneut im Seitenaus verloren, einen Angriff später setzte Kapitän Niklas Weller den Ball an den Pfosten. Magdeburg nahm die Geschenke dankbar an und baute seinen Vorsprung aus: Magnus Saugstrup stellte auf 12:6 (15.).

Auch SCM-Coach Bennet Wiegert hatte inzwischen punktuell gewechselt: Oscar Bergendahl war für den Kreis gekommen und zwischen den Pfosten stand Sergey Hernandez, der sich sofort mit zwei Paraden auszeichnen konnte. Der Magdeburger Fanblock feierte seinen Torhüter mit Sprechchören. Der ebenfalls eingewechselte Jens Vortmann auf der anderen Seite agierte hingegen glücklos - und musste kurz darauf das 16:7 (19.) durch Magnusson hinnehmen.

Ein Klassenunterschied

Nachdem Hornke einen weiteren Ballgewinn zum 17:7 (19.) verwertet hatte - und damit bereits im ersten Durchgang auf zehn Tore erhöhte -, zog Jansen seine zweite Auszeit und brachte Tomislav Severec im linken Rückraum.

Die Hamburger fanden jedoch anders als in den ersten fünf Minuten weiterhin keine Lösungen mehr und verloren wiederholt die Bälle. Kamen sie doch einmal durch, war Hernandez kaum zu überwinden, der zwischenzeitlich auf eine Quote von über 60 Prozent kam.

Hinten fehlte der Zugriff auf die Offensivmaschinerie der Gäste. Die Magdeburger waren den entscheidenden Quäntchen schneller und nahmen die Abwehrreihe des HSV Hamburg auseinander. Das 19:8 (22.) per Siebenmeter durch Casper Mortensen war das erste Lebenszeichen der Gastgeber, doch den SCM beeindruckte das nicht. Bis zur Pause trieben die Gäste den Vorsprung auf 27:9. Es war - kurz gesagt - ein Klassenunterschied.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Schockmoment: Jacob Lassen blieb liegen und griff sich an das linke Knie. Die umstehenden Spieler beider Mannschaften winkten sofort den Physiotherapeuten herbei. Der Däne humpelte nach kurzer Behandlung selbstständig vom Feld und verfolgte mit dick verbundenem Knie von der Bank, wie sich seine Mannschaftskollegen schlugen.

HSV Hamburg mit Moral

Die Entscheidung in diesem Spiel war längst gefallen, doch zur Ehrenrettung der Hamburger muss man festhalten, dass sich das Team von Jansen nicht komplett aufgab. Nach 40 Minuten traf Mortensen zum 31:16 (40.). Die Hamburger hatten in zehn Minuten bereits fast so viele Tore erzielt (7) wie im gesamten ersten Durchgang (9).

Die Magdeburger hatten allerdings sichtlich Tempo aus der Partie genommen. Gisli Kristjansson und Philipp Weber, die jeweils erst kurz von Verletzungen genesen waren, bekamen nun ihre Spielanteile. Die Differenz blieb nahezu konstant; eine Viertelstunde vor dem Ende lag der SCM mit 35:19 (45.) in Front.

In der verbleibenden Spielzeit bewies der HSV weiterhin Moral und konnte immer wieder schöne Aktionen setzen - Spannung sollte allerdings nicht mehr aufkommen. Am Ende ging die Partie mit dem 43:28 für den SC Magdeburg aus Hamburger Sicht so aber (fast) noch glimpflich aus.

HSV Hamburg - SC Magdeburg 28:43 (9:27)

HSV Hamburg:
Mortensen 8/3, Baijens 7, Ilic 3, Walullin 3, Weller 3, Lassen 2, F. B. Andersen 1, Tissier 1

SC Magdeburg:
O. I. Magnusson 11/4, Claar 6, Hornke 5, Saugstrup Jensen 5, G. T. Kristjansson 4, Lagergren 3, Mertens 3, Bergendahl 2, Smarason 2, O´Sullivan 1, Ph. Weber 1

Schiedsrichter: Jannik Otto (Kiel)/Raphael Piper (Kiel)
Zuschauer: 6022
Strafminuten: 4 / 4

Julia Nikoleit