Halles Trainer Florian Schnorrenberg stellte seine Elf im Vergleich zum 2:3 bei Waldhof Mannheim auf fünf Positionen um. Torwart Schreiber feierte sein Profi-Debüt (Müller nicht im Kader), auch Kastenhofer, Sternberg, Titsch Riveiro und Derstroff rotierten für Boeder, Landgraf, Nietfeld und Manu (alle Bank). SVWW-Trainer Rüdiger Rehm baute nach dem 5:0-Erfolg beim FSV Frankfurt im Halbfinale des Hessenpokals auf zwei Positionen um. Boss (Bank) und Kapitän Mockenhaupt (Schulterprellung) mussten für Lyska (ebenfalls Profi-Debüt) und Wahlbrecht ihren Posten räumen.
Bereits vor dem Spiel war klar: Weder für den Halleschen FC noch für den SV Wehen Wiesbaden brennt in dieser Saison noch irgendwas an. Ein langweiliger Sommerkick entwickelte sich in Halle jedoch keineswegs. Einen ersten Schreckmoment gab es bereits in der siebten Minuten. Wiesbadens Innenverteidiger Carstens verletzte sich und wurde mit einem Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt.
Eberwein lässt erst liegen und trifft dann sehenswert
Nach einer kurzen Abtastphase gab es auch ein sportliches Highlight. Eberwein hatte die erste Großchance der Partie. Aus bester Position ging der Abschluss des Hallensers allerdings deutlich über den Kasten (17.). Deutlich besser machte es Eberwein in der 21. Minute. Nach Sternbergs Solo-Lauf kam die Nummer 10 rund 20 Meter vor dem Tor an den Ball und versenkte diesen gegen die Laufrichtung sehenswert zur Führung.
3. Liga, 37. Spieltag
Nur rund 60 Sekunden später lag der Ball schon wieder im Netz. Eberwein bediente den agilen Derstroff, der wuchtig mit links einschoss (22.). Eine ganz kalte Dusche für den SVWW, der sich erstmal schütteln musste. In der Folge gab es auf beiden Seite zwar einige Offensivaktionen, aber keine nennenswerten Abschlüsse.
Wiesbaden kommt engagiert aus der Kabine
Motiviert und mit Wut im Bauch kamen die Gäste aus der Kabine. In der 52. Minute konnte sich Debütant Schreiber zum ersten Mal auszeichnen. Einen Nilsson-Kopfball wehrte der junge Torwart aus kurzer Distanz ab. Statt eines verdienten Anschlusstreffers gab es aber den nächsten Nackenschlag für die Hessen. Kapitän Boyd setzte sich gekonnt gegen mehrere Mitspieler durch und zog aus der Drehung ab. Mit Unterstützung der Latte landete die Kugel zum dritten Mal hinter SVWW-Schlussmann Lyska (60.). Bereits vier Minuten später war die Partie endgültig entschieden. Nach einer Freistoßflanke war wieder Boyd zur Stelle, der per Kopf auf 4:0 stellte.
Noch dicker hätte es in der 68. Minute kommen können, als Derstroff mit Tempo in den Strafraum eindrang und von zwei Wiesbadenern in die Zange genommen wurde. Schiedsrichter Exner verweigerte den Pfiff. Medic verpasste den Ehrentreffer ganz knapp, als er eine scharfe Hereingabe nicht entscheidend auf den Kasten bringen konnte (71.).
Den einzigen Wermutstropfen an einem rundum gelungenen HFC-Nachmittag gab es in der 79. Spielminute. Kastenhofer unterband einen Konter zwar nicht als letzter Mann, aber mit einer Grätsche von Hinten. Mit glatt Rot wurde der junge Rechtsverteidiger des Feldes verwiesen. Eine Minute vor Schluss konnte sich nochmal Schreiber im Tor der Hallenser auszeichnen. Einen wuchtigen Lais-Schuss lenkte der Keeper mit einem tollen Reflex an den Pfosten und sicherte sich in seinem ersten Drittliga-Spiel eine weiße Weste.
Halle ist am letzten Spieltag zu Gast bei Bayern München II im Stadion an der Grünwalder Straße. Wiesbaden empfängt parallel Dynamo Dresden. Die Partien des 38. Spieltags steigen allesamt am nächsten Samstag um 13.30 Uhr.