167 Spiele hat Ivica Grlic für den MSV absolviert, 41 in der Bundesliga, 126 in Liga zwei. Vor der Saison stellte sich die Frage, ob der Routinier, der zudem als Teammanager fungiert, in dieser Saison noch zum Kader der Meidericher gehören würde. Grlic war im Aufgebot für die laufende Spielzeit zu finden, wird nun aber von der Liste gestrichen. Der 36-Jährige, der sich im vergangenen Frühjahr beim FC Augsburg einen schweren Innenbandschaden im Knie zuzog, muss nach mehreren schweren Verletzungen seine Karriere beenden und einen Antrag auf Sportinvalidität stellen.
Sein letztes Spiel war ein ganz besonderes. "Grille" führte den Zweitligisten beim DFB-Pokalfinale im Mai in Berlin als Kapitän aufs Feld, die 0:5-Niederlage gegen Schalke 04 konnte er allerdings nicht verhindern. Jetzt ist Schluss, nach genau 300 Partien (44 Tore) im deutschen Unterhaus und 43 Spielen (6 Tore) in der 1. Liga, für den MSV, den 1. FC Köln, Alemannia Aachen und Fortuna Köln sowie zehn Länderspielen für Bosnien-Herzegowina.
Grlic kann sich jetzt ganz auf seine Aufgabe als Teammanager konzentrieren, und da wartet nach dem misslungenen Saisonstart viel Arbeit auf ihn und Sasic. Der Trainer, nach dem 0:1 gegen Paderborn den Tränen nahe, sitzt trotz Tabellenplatz 16 fest im Sattel. "Wir haben uns vor dem Paderborn-Spiel entschieden, mit Milan Sasic weiterzumachen. Wir demonstrieren hier Stabilität. Trainerwechsel sind kein Allheilmittel", merkte David Karpathy, Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA, an.