Am letzten Spieltag der EM-Qualifikations-Gruppe B waren die Würfel bereits vor dem letzten Spieltag gefallen. Während Frankreich die Endrunde gebucht hatte, blieb für Griechenland die Play-offs-Hoffnung. Sportlich war die Bedeutung der Partie in Athen also zweitrangig, was sich in zahlreichen beabsichtigten und einigen erzwungenen Wechseln niederschlug. So nahm Didier Deschamps bei seiner Auswahl nach dem historischen 14:0-Rekordsieg gegen Gibraltar gleich acht Umstellungen vor. Lediglich Kapitän Griezmann, Theo und Rabiot begannen erneut.
Griezmann im Pech - Kolo Muani sticht aus spitzem Winkel
Nicht ganz so umfassend rotierten die Hausherren, bei denen es sechs neue Akteure in der Startelf gab. Dafür fehlte den Griechen, die Frankreich gegen den Ball in einem kompakten 5-4-1 empfingen, gegenüber dem 2:0 im Test gegen Neuseeland der eigentliche Cheftrainer. Gustavo Poyet hatte sich beim Last-Minute-K.-o. gegen die Niederlande (0:1) eine Rote Karte abgeholt, weshalb Gerard Nus in die erste Reihe rückte und eine insgesamt ereignisarme erste Hälfte als Hauptverantwortlicher durchlebte.
Wenn es aber mal gefährlich wurde, dann vor dem Kasten von Vlachodimos, den Griezmann zunächst aus der Distanz prüfte (15.), ehe er nach einer guten halben Stunde etwas aus dem Nichts den Pfosten traf (33.). Kurz vor der Pause war Kolo Muani dann erfolgreicher: Einen Pass von Giroud verarbeitet er technisch stark und schweißte das Leder sehenswert aus spitzem Winkel ins kurze Eck (43.).
Griechischer Doppelschlag in fünf Minuten
Nach Wiederanpfiff schien sich am Bild der ersten 45 Minuten zunächst wenig zu ändern - bis sich Ex-Bayer Hernandez einen folgenschweren Fehler erlaubte. Gegen Masouras verlor er das Leder fast an der eigenen Eckfahne und leitete eine Reihe von Abschlüssen ein, an deren Ende Bakasetas sehenswert per Volley aus dem Rückraum auf 1:1 stellte (56.). Doch damit nicht genug: Die nun mit breiter Brust auftretenden Hausherren nutzten nur fünf Minuten später die nächste Chance direkt zum 2:1. Giannoulis düpierte Koundé per Beinschuss, Ioannidis musste anschließend nur noch einschieben.
zum Thema
Auf die Treffer reagierte Deschamps postwendend und brachte Mbappé und Coman für die Offensive - mit Erfolg. Gut zehn Zeigerumdrehungen nach dem überraschend Rückstand schob Mbappé das Leder zu Fofana, dessen Strahl aus der Distanz den nicht optimal agierenden Vlachodimos überwand (74.). Es ging somit pari in die Schlussviertelstunde, in der Frankreich das Geschehen zwar dominierte, aber zu selten zu klaren Chancen kam.
Vlachodimos und Aluminium retten das Remis
Zweimal mussten die Griechen allerdings noch um den Achtungserfolg und Punktgewinn zittern: Bei einer abgefälschten Hereingabe von Coman hatten die Hausherren mächtig Glück. Das Leder landete am Innenpfosten, tanzte über die Torlinie, doch sprang letztlich zurück ins Feld (90.). Da anschließend auch Mbappés finaler Versuch über die Fingerspitzen von Vlachodimos nur an der Latte landete (90.+5), blieb es schlussendlich jedoch beim Remis.
Die Qualifikation zur Europameisterschaft ist damit beendet, Frankreich nimmt sicher an der Endrunde teil und darf der Auslosung für die am 14. Juni 2024 stattfindende Europameisterschaft am 2. Dezember in der Hamburger Elbphilharmonie entgegenfiebern. Griechenland muss derweil auf die Play-offs hoffen und könnte im Frühjahr 2024 noch nachziehen.