Lewis Hamilton hat das Rennen in Spa-Francorchamps gewonnen. Der dreimalige Weltmeister setzte sich am Sonntag im Großen Preis von Belgien im Mercedes gegen seinen Ferrari-Rivalen Sebastian Vettel durch. Dritter wurde der Australier Daniel Ricciardo im Red Bull. Durch seinen 58. Karrieresieg in seinem 200. Rennen verkürzte Hamilton in der Gesamtwertung nach zwölf von 20 Rennen seinen Rückstand auf Spitzenreiter und Vierfach-Champion Vettel auf sieben Punkte. Am Samstag hatte der Brite den Pole-Rekord von Michael Schumacher eingestellt. Er hatte sich zum 68. Mal Startplatz eins gesichert.
"Das war ein sehr intensives Rennen", sagte Vettel: "Ich habe auf den einen Fehler von Lewis gewartet, aber den hat er nicht begangen." Hamilton freute sich über sein "starkes Wochenende. Sebastian hat mir einen tollen Kampf geliefert, aber ich habe gesagt, dass ich abliefere. Und das habe ich getan".
Der Emmericher Nico Hülkenberg (Renault) stellte mit Rang sechs sein bestes Saisonergebnis ein. Pascal Wehrlein (Worndorf) musste seinen Sauber nach einem Defekt bereits nach der zweiten Runde abstellen und sagte später zerknirscht bei Sky, dass er nicht mehr glaube, "nächstes Jahr in einem Sauber zu sitzen".
Der Rennverlauf
Der Start klappte perfekt. Die ersten Sechs hielten alle ihre Position, Polesetter Hamilton bog also als Erster vor Vettel und Bottas in die erste Kurve. Alonso katapultierte sich von P10 auf P7 vor. Vettel war im Windschatten und setzte sich außen neben Hamilton in Les Combes. Aber es reichte nicht für ein Manöver.
In den ersten drei Runden lieferten sich Hülkenberg und Alonso ein klasse Duell, bei dem es hin und her ging. Letzten Endes setzte sich Hülkenberg für P7 durch. Wehrlein meldete derweil, dass etwas an seinem Sauber gebrochen sei und fuhr in die Garage.
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Vettel konnte Hamilton folgen, hielt den Abstand konstant bei 1,7 Sekunden. Zudem distanzierte der Ferrari-Pilot Bottas sukzessive. Währenddessen ereilte den leidgeprüften Niederländer Verstappen erneut das Pech. Vor den orangenen Fanmassen, circa 40 000 Holländer sind nach Belgien gereist, musste er seinen Boliden mit Defekt abstellen. Der sechste Ausfall im zwölften Rennen.
Etliche Fahrer klagten über Blasenbildung an den Reifen. In Runde elf gab's die ersten Boxenstopps. Hamilton kam vor Runde 13 zum Reifenwechsel, Vettel blieb auf der Strecke. Drei Runden später holte sich der Heppenheimer neue Pneus und kam deutlich hinter Hamilton zurück. Die Mercedes-Strategie war also besser, Vettels Rückstand ist auf 3,5 Sekunden angewachsen.
Harte Strafe für Räikkönen
Räikkönen bekam eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, weil er unter doppelter Gelber Flagge die Geschwindigkeit nicht reduziert hatte. Er kam nach verbüßter Strafe als Siebter zurück.
Vettel kam mit den neuen Soft-Reifen besser zurecht als Hamilton und holte auf den Briten auf. Zeitweise war er im DRS-Fenster, ein Manöver gab es aber nicht. Bottas und Ricciardo auf drei und vier konnten nun die Zeiten der Spitze mitgehen, hatten aber sieben bzw. 20 Sekunden Rückstand.
Während Hamilton seinen Vorsprung verwaltete und Vettel nicht mehr ins DRS-Fenster ließ, gab Alonso in der Box mit technischem Defekt auf und Räikkönen überholte Hülkenberg für P5.
Safety-Car-Phase
Die beiden Force India von Perez und Ocon berührten sich zum zweiten Mal, Ocon beschädigte sich den Flügel und schlitzte Perez den Reifen auf, das Safety Car musste raus. Die Piloten kamen an die Box und holten sich neue Reifen. Vettel nahm Ultrasoft, Hamilton die härteren Soft.
Vettels Angriff verpufft
Hamilton gewann den Re-Start, Vettel blieb im Windschatten und griff an, fuhr neben Hamilton, war allerdings auf der Außenbahn und kam nicht vorbei. Besser, weil erfolgreicher machte es dahinter Ricciardo, der mit einem super Manöver an Räikkönen und Bottas vorbeizog auf P3. Bottas fiel auf P5 zurück.
Hamilton war mit den härteren Reifen zunächst schneller als Vettel und zog vorne etwas weg. Ricciardo verteidigte Rang drei gegen Räikkönen. Vettel wurde schneller und holte wieder auf den Mercedes auf, kam aber nicht ins DRS-Fenster. Hamilton brachte den Sieg ungefährdet unter Dach und Fach.