Nach der Entlassung von Goran Barjaktarevic hat Regionalligist Goslar wie angekündigt am Mittwoch einen Nachfolger präsentiert. Manfred Wölpper, dessen letzte Trainerstation die Sportfreunde Lotte waren, stellte sich der Mannschaft vor und leitete am Nachmittag das Training.
Goran Barjaktarevic ist nicht mehr Trainer des Goslarer SC. Nach Angaben der "Goslarschen Zeitung" hat sich der Regionalliga-Aufsteiger nach fast drei Jahren überraschend von Barjaktarevic getrennt.
Der Goslarer SC lässt mit dem vierten Remis in Serie aufhorchen. Selbst bei Spitzenreiter Babelsberg gaben die Harzer nicht klein bei.
Im Kellerduell gegen Wilhelmshaven reichte es zwar wieder nicht zu einem Dreier für den seit August sieglosen Goslarer SC. Dennoch hat Trainer Goran Barjaktarevic Grund zur Hoffnung: Zum Einen sah er einen insgesamt sehr guten Einstand seiner zwei Neuzugänge Karabulut und Kniat, die beide ein Tor erzielten. Zum Anderen spielte Goslar zum dritten Mal in Folge Remis. Eine kleine Serie, wenn man so will.
In der Regionalliga Nord ist es anscheinend zu einem Bestechungsversuch gekommen. Lars Möhlenbrock, Keeper beim Schlusslicht Goslarer SC, berichtet von einem zwielichtigen Angebot nach einer Trainingseinheit. Ein "Markus aus Bremen" bot dem Schlussmann insgesamt 1500 Euro an, sollte er für das gewünschte Ergebnis sorgen. Möhlenbrock meldete den Vorfall, die Polizei ist inzwischen eingeschaltet.
Der Goslarer SC hat Tezcan Karabulut und Michél Kniat verpflichtet. Damit reagiert der Regionalligist auf die prekäre personelle Situation - aktuell fallen elf Spieler des nur 22 Mann starken Kaders verletzungsbedingt aus. Beide Akteure waren vereinslos und spielten zuletzt bei der Reserve von Borussia Mönchengladbach. Die Neuzugänge könnten bereits am kommenden Samstag im wichtigen Heimspiel gegen Wilhelmshaven eingesetzt werden.
Die vergangenen Jahre waren ein einziger Höhenflug für den Goslarer SC. Höhepunkt war der Aufstieg in der Relegation gegen den scheinbar übermächtigen VfB Oldenburg. Doch in dieser Saison lernen die Goslarer die Kehrseite der Medaille kennen. Erst die hausgemachte Lokalposse um den Stadionausbau, die in der zwischenzeitlichen Abmeldung der Mannschaft gipfelte. Und nun gehen dem Tabellenletzten die Spieler aus.
Die Zukunftsaussichten des Goslarer SC werden immer trüber: Der Tabellenletzte der Regionalliga Nord kann in Sachen Stadionumbau künftig nicht mehr auf die Unterstützung von Hauptsponsor Folkert Bruns zählen. Dieser kündigte an, sein finanzielles Engagement für den Verein zurückzuziehen.
Nachdem der erste Besuch der DFB-Abordnung in Goslar am Freitag ohne amtliches Ergebnis blieb, prüft am Mittwoch erneut ein Vertreter des DFB die Lösungsmöglichkeiten der Stadionproblematik beim Goslarer SC. Der Verein muss, um in der Regionalliga Nord weiter spielberechtigt zu sein, das Osterfeldstadion ligatauglich ausbauen, wofür allerdings momentan die Geldgeber fehlen.
Chaotische Tage liegen hinter dem Goslarer SC. Es ist zu befürchten, dass es nicht die letzten waren. Grund des Theaters: der Ausbau des Osterfeldstadions zu einer regionalligatauglichen Spielstätte. Der Rat der Stadt hat in der vergangenen Woche jegliche finanzielle Unterstützung für den Ausbau abgelehnt. Es ist sogar fraglich, ob die bereits erteilte Baugenehmigung auch in Zukunft Bestand haben wird.
Gerade zwei Spieltage ist die Regionalliga-Saison jung, und schon werden erste Stimmen im Umfeld des Aufsteigers Goslarer SC laut, die der Mannschaft Untauglichkeit und der Führungsetage Größenwahn vorwerfen. Dieselben Stimmen übrigens, die nach den beiden Durchmärschen durch die Ligen darunter nicht genug Lobeshymnen auf "ihren GSC" singen konnten.