Die Vorbereitungen für eine große Party in Istanbul waren getroffen. Und dann das: Am Sonntagabend unterlag Galatasaray tatsächlich im Stadtderby Fenerbahce mit 0:1 - und kassierte damit erst die zweite Niederlage in dieser Saison. Eine schmerzhafte, weil in einer Saison der Superlative nun das große Zittern im Liga-Finale beginnt.
Galatasaray hätte bereits ein Unentschieden gereicht, um als erste Mannschaft in der Geschichte der türkischen Liga die 100-Punkte-Marke zu knacken. Damit hätte zum ersten Mal seit 2019 wieder ein Team den wichtigsten nationalen Titel in der Türkei verteidigt, zuletzt gelang das - genau - Galatasaray.
Doch soweit sollte es nicht kommen: In einer durchaus hitzigen Anfangsphase hatte Fenerbahces Abräumer Djiku etwas zu viel Betriebstemperatur, weswegen er neun Minuten nach seiner ersten Gelben Karte in Minute 21 bereits vom Platz flog. Galatasaray aber enttäuschte offensiv schwer, kam nicht wirklich zu Drangphasen und großen Chancen.
Muslera greift folgenschwer daneben
Stattdessen nahm Fenerbahce das 0:0 mit in die Kabine - und auch die Hoffnung auf den Lucky Punch. Diesen setzte die Mannschaft von Trainer Ismail Karatal dann auch wirklich: In der 71. Minute segelte eine Szymanski-Ecke von rechts in den Fünfmeterraum, wo Galatasarays in dieser Saison so stabiler Keeper Muslera danebengriff. Ex-Freiburger Söyüncü stand goldrichtig und drückte den Ball aus wenigen Zentimetern über die Linie.
Eine Antwort blieb Cimbom bis zum Ende schuldig. Und blickt nun in den Rückspiegel: Fenerbahce hat "nur" noch drei Punkte Rückstand. Das Problem ist allerdings aus Sicht von Galatasaray vor allem das, was nun bevorsteht.
Der Traditionsklub muss am letzten Spieltag zu Angstgegner Konyaspor. 2023 (1:2), 2022 (0:2) und 2021 (3:4) verlor Cimbom seine Liga-Auswärtsspiele dort. Den letzten Sieg beim aktuellen Tabellen-14. gab es am 26. Januar 2020 - ein 3:0. Fenerbahce hat das dankbare Heimspiel gegen Schlusslicht Istanbulspor vor der Brust.