Es war keine einfache Zeit für Männel, doch er ging gestärkt daraus hervor. Seine Leistungen zum Rückrunden-Auftakt beim FC St. Pauli und fünf Tage später gegen seinen Ex-Verein Energie Cottbus (jeweils 3:0) waren tadellos. Beide Male blieb Männel ohne Gegentor - das war der Baumann-Elf an den vorangegangenen 14 Spieltagen nie gelungen.
"Wenn du auf der Bank sitzt, ist der Druck nicht ganz so groß. Ich konnte damals etwas Luft holen. Mir hat die Pause gut getan", weiß Männel heute. Trainer Baumann sprach von einer Win-win-Situation, weil Keeper Nummer 2, Flauder, gesehen habe, dass er ganz nah an Männel dran sei. Und weil Männel im Training "noch ein paar Prozente mehr aus sich herausgekitzelt hat".
Bis zum morgigen Dienstag befindet sich Aue im Trainingslager in der Türkei, dort duellieren sich die beiden miteinander befreundeten Torhüter wieder.
In den Punktspielen, Aue startet beim 1. FC Köln und gegen den FSV Frankfurt, dürfte vorerst Martin Männel weiter die Nase vorn haben. "Ich will die Nummer 1 sein, das ist mein Anspruch", sagt der 24-jährige Torhüter selbstbewusst. Doch er weiß: Der zwei Jahre ältere Stephan Flauder, der in seinen insgesamt vier Zweitligaeinsätzen mit Aue noch nie verloren hat (zwei Siege, zwei Remis), sitzt ihm ganz dicht im Nacken.
Olaf Morgenstern