Es war ein forscher Beginn der von St. Paulis Coach Timo Schultz nach dem 3:0-Heimsieg über den Hamburger SV dreimal veränderten Kiez-Kicker, bei denen Fazliji, Daschner und Metcalfe anstelle von Medic, Saliakas und Matanovic starteten.
Freiburg, von Trainer Christian Streich im Vergleich zur 0:5-Auswärtsniederlage beim FC Bayern München unter anderem mit Pflichtspieldebütant Atubolu im Tor sowie insgesamt mit sieben Neuen aufgestellt, litt zu Beginn an Abstimmungsproblemen und frühem Pressing des Zweitligisten. St. Pauli wiederum setzte schnell erste Akzente durch Amenyido (4.) und Sturmpartner Daschner (5.).
Der SCF hatte große Mühe, aus dem Aufbau heraus Struktur zu entwickeln. Auch weil die Hanseaten die Räume gut verdichteten, war ein schneller Ballverlust zunächst die Regel. Defensiv stellten sich die Breisgauer nach kurzer Anlaufzeit besser auf den Gegner ein, in beiden Strafräumen herrschte somit keine Aufregung.
Amenyido scheitert - Daschner macht's
DFB-Pokal - 2. Runde
Es dauerte eine halbe Stunde, bis der Bundesligist seine erste Chance erspielte: Günters Fernschuss rauschte knapp drüber. Der Sport-Club schien ins Rollen zu kommen, doch dann drehte auf der Gegenseite Daschner auf. Der Blondschopf bereitete nach Dribbling stark vor für Amenyido, der aus kurzer Distanz an der famosen Fußparade Atubolus scheiterte (37.).
Wenig später behielt Daschner beim zweiten Hochkaräter der Gäste frei vor Atubolu die Nerven, sein Lupfer landete über den Keeper zur Pausenführung im Netz (42.). Vorausgegangen war dem Alleingang des Hamburger Stürmers ein völlig misslungener Rückpass von Keven Schlotterbeck.
Streich reagierte zu Wiederbeginn mit einem Vierfachwechsel, versprach sich mit Gregoritsch und Kyereh einen verbesserten Offensivvortrag. Und der Ex-Hamburger war gleich mittendrin und fälschte Doans Schuss noch ab - knapp drüber (46.).
Eine Initialzündung war das für die Freiburger aber nicht. Die Kiez-Kicker verteidigten kompakt und einsatzfreudig, ohne zu passiv zu werden. Die immer mal wieder früh attackierten Gastgeber waren zwar nun ballsicherer, taten sich auf der Suche nach einer Lücke aber sehr schwer.
Ginter trifft in der Nachspielzeit, Gregoritsch kurz vor Schluss
Die Zeit verstrich, Nennenswertes passierte bis zu Weißhaupts Antritt und Hereingabe nicht, die Smith beim Rettungsversuch glücklich am Pfosten vorbeilenkte (71.). Die letzte Aktion des Youngsters, für den Grifo dem Freiburger Spiel neuen Input geben sollte. Doch auch mit dem italienischen Techniker entwickelten die Breisgauer zu wenig Ideen, um den Defensivverbund der Hamburger ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Vergeblich reklamierten die Gastgeber Handspiel (Dzwigala, 90.), jubelten dann aber nach Ginters Kopfballtor spät doch noch - 1:1 (90.+3), es ging in die Verlängerung.
In dieser versprühten hüben Gregoritsch (104.) und Keitel (118.) sowie drüben Hartel (110.) Gefahr. Das Elfmeterschießen war für den starken Kiez-Klub greifbar, dann aber verlängerte Ginter Grifos Ecke auf Gregoritschs Kopf - und Freiburg hatte das Achtelfinale erreicht (119.).
Der SC Freiburg empfängt am kommenden Samstag den SV Werder Bremen (15.30 Uhr), bevor St. Pauli am Abend zu Gast bei der Arminia aus Bielefeld ist (20.30 Uhr).