Für das erste Pflichtspiel nach dem frühen EM-Aus im Achtelfinale gegen die Schweiz präsentierte L'Equipe-Coach Didier Deschamps seine bestmögliche Elf, auch wenn unter anderem Upamecano, Tolisso und Kanté verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Im Angriff begannen neben Benzema auch Mbappé und Griezmann - letzterer war noch in der Nacht zuvor von Barcelona zu den Rojiblancos zurückgekehrt. Zudem gab Veretout sein Debüt für die Franzosen.
Die Gäste aus Bosnien-Herzegowina um Kapitän Dzeko, Pjanic und die aus der Bundesliga bekannten Kolasinac und Demirovic sollten eigentlich kein Stolperstein für den Weltmeister von 2018 werden.
Dzeko profitiert von Lemars Fehlpass - Frankreich schlägt sofort zurück
Doch in der ersten Hälfte taten sich die Deschamps-Schützlinge gegen tiefstehende Gäste in Straßburg äußerst schwer und kreierten in den ersten 45 Minuten keine einzige wirkliche Chance, lediglich Mbappé traf aus sehr spitzem Winkel den Außenpfosten (27.). Stattdessen zeigten sich die Gäste ab und an in der Hälfte der Franzosen - und bestraften diese eiskalt: Lemars Querpass im Aufbauspiel erlief sich der Freiburger Demirovic und legte ab für Dzeko, der die überraschende Führung für Bosnien-Herzegowina erzielte (36.).
Diese hielt jedoch nicht lang, da kurz darauf bei einer Ecke Dzeko Griezmann auf den Rücken köpfte. Die Kugel wurde noch einmal abgefälscht und landete anschließend knapp hinter der Linie - 1:1 (39.). Mit diesem Resultat ging es in die Kabinen.
WM-Qualifikation, Gruppe D
Tchouameni gibt sein Debüt - Koundé geht vorzeitig duschen
Ohne den schwachen Lemar ging es im zweiten Durchgang weiter, Tchouameni (AS Monaco) gab dafür sein Debüt für die Equipe Tricolore. Die Franzosen hatten sich sicherlich viel vorgenommen - dezimierten sich aber. Kolasinac wurde an der eigenen Eckfahne böse von Koundé erwischt, der mit offener Sohle angerauscht kam. Schiedsrichter Sandro Schärer (Schweiz) zückte zunächst Gelb, nach Ansicht der Bilder schickte er den Rechtsverteidiger aber doch mit Rot vom Feld (51.).
In Unterzahl taten sich die Gastgeber natürlich noch schwerer, da sich Bosnien-Herzegowina weiterhin nicht aus der Deckung locken lassen wollte und abwartete. Ohne nennenswerte Situationen zog sich die über weite Strecken zähe Begegnung so bis tief in die Schlussphase hinein.
Frankreich-Debüt für Diaby
Auch dort ließen Highlights auf sich warten, der eingewechselte Prevljak hatte noch einen Schuss parat, verzog diesen aber klar über das Tor (86.). Erwähnenswert war immerhin noch die Einwechslung von Leverkusens Diaby, der in den Schlussminuten zu seinem Debüt im Frankreich-Trikot kam. Kurz darauf war Schluss.
Weiter geht es in der WM-Qualifikationsgruppe D bereits am kommenden Samstag. Dann stehen sich Finnland und Kasachstan (15 Uhr) gegenüber, während Stunden später (20.45 Uhr) Frankreich in der Ukraine gastiert.